Unbekannte sind in der Nacht zum Samstag in eine Villa im Wohngebiet Puig de Ros (Llucmajor) eingedrungen. Dabei sollen sie Schmuck im Wert von rund 100.000 Euro erbeutet haben. Die Eigentümer, ein ausländisches Ehepaar, hätten während des Einbruchs geschlafen und den Diebstahl erst Stunden später bemerkt, berichtet die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
Die Täter verschafften sich demnach Zugang, indem sie mit einem geräuscharmen Bohrer ein Loch neben ein Fenster bohrten und dieses dann öffneten. Die Guardia Civil geht davon aus, dass es sich um professionelle Einbrecher handelt, die das Objekt zuvor ausgespäht hatten.
In derselben Nacht ereigneten sich der Zeitung zufolge weitere Einbrüche in der Umgebung. Augenzeugen berichteten von zwei Vermummten, die in den Straßen Carrer de Voltor und Carrer de Xoric von Haus zu Haus zogen und versuchten, Türen und Fenster aufzubrechen. Das Modus Operandi soll dabei immer dasselbe sein: Die Täter bohren dabei Aluminium- oder Kunststofftüren nahe dem Schloss auf und setzen nach Angaben von Anwohnern in einigen Fällen Betäubungsgas ein. In zwei Häusern sollen sie dabei Erfolg gehabt haben.
Die Anwohnervereinigung Mirador del Delta kritisiert die mangelhafte Sicherheitslage. "Wir können uns nicht einmal in unserem eigenen Zuhause sicher fühlen. Wir zahlen Steuern, und die Stadtverwaltung lässt uns im Stich", heißt es in einer Stellungnahme. Bereits 2021 hatten Anwohner mehr als 3.000 Unterschriften gesammelt, um auf die "prekäre Sicherheitslage" hinzuweisen. Der Gemeinderat von Llucmajor beschloss wenig später einstimmig die Installation von Überwachungskameras und verstärkte Polizeistreifen. "Die Kameras wurden zwar installiert, von den Streifenwagen ist aber kaum etwas zu sehen", kritisieren die Anwohner.
"Wenn es eine stärkere Polizeipräsenz gäbe, würden sich diese Kriminellen nicht in unsere Straßen wagen", so die Vereinigung. Viele Bewohner sollen inzwischen eigene Sicherheitskameras angebracht haben. Allerdings mit wenig Erfolg: Wenn wir die Polizei rufen, lässt die sich so lange Zeit, dass die Täter fliehen können." In den aktuellen Fällen werten die Ermittler nach Behördenangaben die Aufnahmen der Überwachungskameras noch aus.