Die spanische Polizei und die Guardia Civil haben im Rahmen der Operation "Enroque Bal/Manso" eine großangelegte Drogenorganisation zerschlagen, die über die Gewässer rund um Mallorcas Nachbarinsel Ibiza Betäubungsmittel auf die Iberische Halbinsel und die Balearen schmuggelte. Wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung Ultima Hora schrieb, stellten die Ermittler bei den Einsätzen mehr als 1,5 Millionen Euro Bargeld, über 687 Kilogramm Kokain und 2500 Kilogramm Haschisch sicher.
Besonders auffällig war, dass einige der beschlagnahmten Kokainpakete waren mit einem Foto des russischen Präsidenten Wladimir Putin versehen, offenbar als Erkennungszeichen innerhalb des Schmuggelnetzwerks.
Die Insel diente als Drogenumschlagplatz
In den vergangenen drei Monaten nahm die Polizei rund 100 Verdächtige fest, darunter die mutmaßlichen Hauptakteure der Organisation: der Anwalt Gonzalo Márquez, der frühere United-Tribuns-Angehörige Stefan Milojevic, der Polizeiinspektor Faustino Nogales, ein Hafenpolizist aus Palma sowie der in der Drogenszene von Son Banya bekannte "El Vito". Mehr als die Hälfte der Festgenommenen sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen werden von einem Untersuchungsrichter in Palma geführt.
Nach Angaben der Behörden handelt es sich bei der Operation um einen der größten Schläge gegen den Drogenhandel und die Geldwäsche in Spanien in den vergangenen Jahren. Am Donnerstagvormittag präsentierte die Guardia Civil in ihrem Hauptquartier einen Teil der sichergestellten Drogen und Beweismaterialien öffentlich präsentieren.