In den Ferienorten Peguera und Magaluf rückten am Freitag die Bagger an: Das Hostal Colón und das Hotel Teix, an denen deutlich der Zahn der Zeit nagte, werden dem Erdboden gleichgemacht. Am ersten der Tag Abrissarbeiten fanden sich zahlreiche Politprominenz und Touristikunternehmer der Insel ein. Die Gemeinde Calvià hatte die Immobilien im Vorfeld erworben, um die stark verdichteten Urlauberzonen aufzulockern und Raum für öffentliche Nutzung zu schaffen.
Auf dem Areal des Hostal Colón in Peguera soll ein öffentlicher Parkplatz mit 14 Stellplätzen und zwei Ladestationen für Elektrofahrzeuge entstehen. Das Grundstück des Hotel Teix in Magaluf sei für "neue öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen" vorgesehen, wie die Gemeindeverwaltung mitteilte.
Die Gesamtinvestition für Ankauf und Abriss beider Objekte belaufe sich auf rund sechs Millionen Euro, hieß es aus dem Rathaus der Küstengemeinde. Allein für das Hotel Teix wurden knapp 4,3 Millionen Euro aufgewendet, für das Colón etwa 1,6 Millionen. Finanziert wird das Vorhaben aus EU-Mitteln des Next-Generation-Programms, die über die balearische Regionalregierung bereitgestellt wurden.
Bürgermeister Juan Antonio Amengual bezeichnete die Abrisse als Aufbruchssignal: "Das ist kein Ende, sondern der Beginn einer freundlicheren, lebenswerteren und nachhaltigeren Zukunft" für Calvià. Die Maßnahmen dienten vor allem den Einwohnern, betonte er, indem Flächen für die öffentliche Nutzung zurückgewonnen würden.
Die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens sprach von einem "historischen Tag", der noch lange in Erinnerung bleiben werde. Es gehe darum, veraltete Angebote aufzugeben, "die als Urlaubsziel keinen Mehrwert mehr bieten", und den gewonnenen Raum den Bewohnern zur Verfügung zu stellen. Prohens sieht darin ein Signal für einen Kurswechsel: "Wachstum im Wert, nicht im Volumen – und mehr Lebensqualität für die Einheimischen."
Die Abrisse sind Teil eines kommunalen Modernisierungsprogramms über 43 Millionen Euro, das unter anderem die Neugestaltung zentraler Promenaden und Boulevards in den Touristenhochburgen der Gemeinde umfasst.