Am frühen Dienstagmorgen haben sich mehrere Hundert Menschen auf den Stufen des Almudaina-Palastes in Palmas historischer Altstadt eingefunden, um einem Ereignis beizuwohnen, das längst kein Geheimtipp mehr ist: die "Vuit de la Seu" – die "Magische Acht" in der berühmten Kathedrale von Mallorca.
Dieses außergewöhnliche Naturschauspiel, auch als "Lichtwunder" bekannt, ist ein beeindruckendes Zusammenspiel von Architektur und Licht. Wenn die Sonne über Palma aufgeht, projiziert sie das bunte Licht der prächtigen Rosette präzise unterhalb der großen Rosette des Haupteingangsportals. So entsteht das Bild einer leuchtenden "Acht", das nur an zwei Tagen im Jahr – am 11. November und am 2. Februar – in der Kathedrale "La Seu" zu sehen ist.
Die Projektion fand schließlich ihre finale Position, als die strahlende Rosette genau auf die darunterliegende traf, und die sagenumwobene Anordnung erstrahlte in voller Pracht. Zuvor wanderte der Lichtpunkt langsam über das Mauerwerk und bereitete die Besucher auf diesen erhabenen Moment vor.
Anziehungspunkt seit 15 Jahren besonders sichtbar
Ohne zusätzliche Werbung hat die "Magische Acht" längst internationales Interesse geweckt. Alljährlich reisen Besucher eigens zu diesem Anlass nach Palma. Bis zum Höhepunkt des Ereignisses hatten sich sowohl Einheimische als auch Touristen versammelt.
Cristina Ortiz, Leiterin des Kulturmanagements der Kathedrale, erläutert die geschichtlichen Hintergründe dieses faszinierenden Lichtspiels. "Seit der Restaurierung der Rosette im Jahr 2010 ist dieser Lichteffekt besonders gut zu erkennen – das hat das Phänomen populär gemacht", erklärt Ortiz. "Vor etwa zehn Jahren begann die Kathedrale, die Türen zu diesem Anlass für die Öffentlichkeit zu öffnen."