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Drama im Meer vor Mallorca: Migranten stranden auf verlorenem Felsen

Die fünfzehn Insassen eines Bootes waren in einem schwer zugänglichen Gebiet gelandet. Außerdem erschwerte starker Wind die Operation

Die Küsten des Cabrera-Archipels sind felsig | Foto: Ultima Hora

| Cabrera, Mallorca |

Am zurückliegenden Mittwoch ist es vor Mallorca zu einer komplexen Rettungsaktion von Flüchtlingen gekommen: Die fünfzehn Insassen eines Bootes waren auf dem Felsen l'Imperial unweit von Cabrera in einem schwer zugänglichen Gebiet gelandet. Aufgrund dieser Begebenheiten musste ein Teil der Migranten die Nacht dort verbringen.

Außerdem erschwerte der starke Wind die Rettungsarbeiten. So wurden gegen 16 Uhr fünf Personen von einem Hubschrauber der Guardia Civil gerettet. Gegen 18 Uhr gelang es den Mitgliedern der Bergrettungsgruppe, drei weitere Personen zu bergen. Bei Einbruch der Dunkelheit musste die Rettung der übrigen Personen jedoch aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse verschoben werden. Am frühen Morgen wurde die Rettungsaktion abgeschlossen, an der der Maritime Dienst der Guardia Civil, die Einheit für öffentliche Sicherheit der Kommandantur (USECIC), die Hubschrauberstaffel der Guardia Civil der Balearen (UHEL), die Bergrettungsgruppe der Guardia Civil der Balearen (GREIM) und die Seenotrettung koordiniert zusammenarbeiteten. Die Migranten wurden nach Cabrera gebracht.

Parallel dazu schreiten die Arbeiten zur Installation der modularen Struktur im Hafen von Palma zur Aufnahme von Migranten zügig voran und werden laut der Regierungsdelegation voraussichtlich in ein paar Wochen in Betrieb genommen. In der Zwischenzeit wurde die Hafenstation für die Übernachtung von Migranten geöffnet, die auf die Abfahrt der Fähre zum Festland warten müssen. Die Module für die Betreuung und vorübergehende Unterbringung von Migranten auf der Durchreise am Kai von Botafoc und in La Savina sind bereits seit mehreren Tagen in Betrieb und wurden in den letzten Stunden genutzt, um die in dieser Woche angekommenen Migranten zu versorgen.

Eine umfangreiche Aufgabe

In dieser Woche haben bisher bereits mehr als 400 Migranten auf dem Seeweg die Balearen erreicht. Die Aufnahme und Versorgung von Flüchtlingen stellt Mallorca vor verschiedene Herausforderungen. Neben der Bereitstellung von Unterkünften und medizinischer Betreuung gilt es auch, die Neuankömmlinge zu registrieren und ihre Asylanträge zu bearbeiten. Dabei müssen sowohl die Bedürfnisse der Flüchtlinge als auch die der lokalen Bevölkerung berücksichtigt werden.

Die kleine Insel Cabrera, auf die die geretteten Flüchtlinge gebracht wurden, liegt südlich von Mallorca und ist Teil eines Naturschutzgebiets. Der Cabrera-Archipel besteht aus 19 Inseln und Inselchen und steht seit 1991 unter besonderem Schutz. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit und des kargen Landschaftsbildes diente Cabrera in der Vergangenheit auch als Gefängnisinsel und Militärstützpunkt. Heute ist die Insel ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge und lockt Besucher mit kristallklarem Wasser, unberührter Natur und einer faszinierenden Geschichte.

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