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Mit diesem Superschiff will die Guardia Civil künftig illegale Migranten vor Mallorca abfangen

Speedboote an der Bordwand, Mini-U-Boot und mehr: So sieht die „Duque de Ahumada” aus, MM erfreute sich an dem Technikwunder

Das nagelneue Schiff der Guardia Civil mutet durchaus futuristisch an | Foto: Ultima Hora

| Mallorca |

Wenn der Herzog von Ahumada (1803-1869) gewusst hätte, dass im 21. Jahrhundert ein schnittiges Schiff mit allen Schikanen nach ihm benannt werden würde, würde der Edelmann vielleicht aus seinem Grab steigen und vor lauter Freude tanzen ... Denn der Aristokrat namens Francisco Javier Girón amtierte einst viele Jahre lang als erster Vorsteher der zu Spanien wie der Stierkampf und die Churros gehörenden Guardia Civil.

Das fast liebevoll so genannte „Bewaffnete Institut” unterhält das 18 Knoten schnelle, lindgrüne und ab sofort in Palma beheimatete Schiff. Am Sonntag war der Andrang trotz Dauerregens groß, als der erst vor ein paar Wochen in einer Werft in der galicischen Stadt Vigo fertig gewordene, von der EU mitfinanzierte Pott in der Marinebasis Porto Pí der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Familien mit Kindern, Rentner, Youngster, auch ganz normale Malocher wollten die „Duque de Ahumada” besteigen, die Schlange war mehrere 100 Meter lang.

Auch ein Hubschrauberlandeplatz ist vorhanden

In dem wunderbar neu riechenden Gefährt wurde auch dem MM -Emissär gewahr, dass man in Spanien angesichts der immer größeren Zahl übers Mittelmeer kommender Migranten gerüstet sein will: An den Seitenwänden des fünf Stockwerke hohen, mit einem Hubschrauberlandeplatz versehenen Schiffs finden sich zwei herablassbare, mit mannshohen Außenbordmotoren ausgestattete, pfeilschnelle Landungsboote. Mit denen können sich die Beamten illegalen Migranten oder auch Drogenschmugglern nähern. Hinzu kommt ein per Fernsteuerung bedienbares U-Boot, mit dem es möglich ist, sage und schreibe 1000 Meter tief zu tauchen, um etwa versenktes Kokain sicherzustellen.

Von der Brücke dieses Wunderwerks der Technik aus hat man einen weiten Rundblick, nichts dürfte den Steuerleuten bei den bevorstehenden Einsätzen entgehen. Die vielen Instrumente konnte der MM -Berichterstatter zwar interessiert erblicken, aber teils nicht verstehen.

Die futuristische „Duque de Ahumada” ersetzt ein in die Jahre gekommenes Einsatzschiff namens „Río Miño”, das seit dem Jahr 2007 der Guardia Civil gehört, davor aber in Japan seit 1984 als Fischtrawler im Einsatz war. Die Besatzung jenes Schiffs hatte in all den Jahren im Mittelmeer mehrere Drogenschiffe aufgebracht und Unmengen von Rauschgift sichergestellt. Möge dem neuen Flaggschiff eine ähnliche Erfolgsquote beschert sein.

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