Am frühen Dienstagmorgen haben zahlreiche Einheiten der National- und Lokalpolizei von Mallorca in Palmas Drogensiedlung Son Banya Stellung bezogen, um Arbeiter des Rathauses von Palma zu schützen. Diese rückten mit schwerem Gerät an, um erneut mehrere illegal errichtete Hütten abzureißen. Bereits im April hatte die Stadt ähnliche Strukturen entfernt – nur um festzustellen, dass die Bauten wenige Stunden später wieder errichtet wurden.
Nach Informationen aus dem Rathaus, die der spanischsprachigen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora vorliegen, sollen die Arbeiten diesmal mehrere Tage dauern. Bürgermeister Jaime Martínez will verhindern, dass sich die Situation von vor sieben Monaten wiederholt, als sich die Behörden ein tagelanges Kräftemessen mit den dortigen Drogenclans lieferten. Die Unterstände dienen seit Jahren als Umschlagplätze für den Verkauf von Betäubungsmitteln.
Son Banya immer noch Zentrum des Drogenhandels
Trotz intensiver Ermittlungen und obwohl der mutmaßliche Clan-Chef "El Vito" derzeit in Haft sitzt, bleibt Son Banya ein Brennpunkt des Drogenhandels. Erst vor wenigen Tagen nahm die Nationalpolizei zwei Personen fest, die in einer der Hütten mit Kokain, Haschisch und Marihuana handelten. Die Beamten stellten zudem eine Präzisionswaage, ein Notizbuch mit Verkaufsaufzeichnungen und 3900 Euro in bar sicher.
Mit dem aktuellen Großeinsatz will die Stadt dafür sorgen, dass die illegalen Bauten diesmal nicht erneut aus dem Boden schießen.