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Mallorca-Betrugsdrama: Unternehmer nach Millionenaffäre überraschend freigesprochen

Der Oberste Gerichtshof hebt ein Urteil zu angeblich illegal verkauften Ferienwohnungen auf – zentrale Belastungsaussagen gelten als unglaubwürdig.

Oberster Gerichtshof: Urteil stützt sich auf Aussagen anderer Angeklagter | Foto: UH

| | Mallorca |

Mallorca ist Schauplatz eines juristischen Wendepunkts: Der Oberste Gerichtshof in Madrid hat zwei Unternehmer vom Vorwurf des schweren Immobilienbetrugs freigesprochen, weil ihre Verurteilung allein auf widersprüchlichen Aussagen Mitangeklagter mit massiv reduzierten Strafen beruhte.

Die beiden Brüder waren zuvor zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Wie die spanischsprachige MM-Schweserzeitung Ultima Hora schrieb, hatten sie 2004 die Ferienanlage Espigol Beach in Can Picafort erworben, illegal in 36 Wohnungen umgebaut und die Eigentümergesellschaft noch im selben Jahr weiterverkauft.

Es geht um illegal umgebaute Wohnungen in Can Picafort

Der neue Eigentümer und drei weitere Beteiligte akzeptierten im Prozess 2022 einjährige Haftstrafen im Rahmen einer Absprache, die ihre strafrechtlichen Folgen deutlich minderte und ihre zivilrechtliche Haftung auf weniger als 400.000 Euro begrenzte. Mehr als eine Million Euro sollte hingegen von den nun freigesprochenen Unternehmern getragen werden.

Der Oberste Gerichtshof stellte jedoch fest, dass die Aussagen der Mitangeklagten nicht ausreichten, um eine Verurteilung zu stützen. Das Fehlen belastbarer Dokumente könne nicht durch Aussagen zweier Beschuldigter kompensiert werden, die erheblich von Strafmilderungen profitiert hatten. Unterlagen belegten zudem, dass die Brüder nicht am späteren Verkauf der Wohnungen an die Geschädigten beteiligt waren.

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