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Freund auf Männertrip mit Wasserflasche vergewaltigt: Vier deutsche Mallorca-Urlauber vor Gericht

Vor dem Landgericht Essen ist der Prozess am Dienstag losgegangen, drei Männer sind bereits geständig. Der Vorfall hatte sich im August 2024 in einem Hotel in El Arenal zugetragen

Blick auf die Playa de Palma auf Mallorca | Foto: Archiv

| Playa de Palma, Mallorca |

Es sollte wohl ein ausgelassener Männer-Urlaub auf Mallorca werden, nahm aber ein furchtbares Ende: Wegen einer mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung müssen sich seit Dienstag vier Deutsche vor dem Landgericht Essen verantworten. In einer gemeinschaftlichen Aktion sollen sie ihrem alkoholisierten Freund "eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche ein Stück in den After" eingeführt haben. Entsprechende Medienberichte bestätigte ein Presssprecher des Gerichts auf MM-Anfrage.

Drei der vier angeklagten Männer haben die Vorwürfe zum Prozessauftakt bereits gestanden, nur einer der Angeklagten wollte sich vor Gericht nicht äußern. Der Vorfall ereignete sich Ende August vergangenen Jahres in einem Hotel in El Arenal. Die fünfköpfige Männergruppe war zusammen im Mallorca-Urlaub gewesen, gemeinsam hatten sie in einem "Lokal Alkohol konsumiert", heißt es im Pressespiegel des Gerichts. Danach kehrte die Gruppe ins Hotel zurück, das mutmaßliche Opfer41 Jahre alt und erheblich alkoholisiert – ging auf sein Einzelzimmer und legte sich ins Bett.

Freunde stahlen sich ins Zimmer

Dabei soll der Mann nur mit einer Boxershorts bekleidet gewesen sein. Seine vier Freunde besorgten sich dann "an der Rezeption des Hotels eine Karte für das Zimmer des Geschädigten" und konnten sich so Zutritt zu seinem Zimmer verschaffen. Dort soll der Hauptangeklagte dann eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche in den Hintern des Opferns eingeführt haben – das Geschehene wurde von den Anderen gefilmt.

Die vier angeklagten Männer sind allesamt Deutsche und zwischen 18 und 50 Jahre alt. Sie stammen aus Dorsten und Gelsenkirchen, wobei der 37-jährige Björn P. als Hauptangeklagter gehandelt wird. Für den Prozess am Landgericht Essen sind nach dem heutigen Auftakt vier weitere Verhandlungstage angesetzt, das Urteil wird Mitte Januar erwartet.

Deshalb wird in Deutschland verhandelt

Üblicherweise werden Verhandlungen am Tatort geführt: Wenn also eine mutmaßliche Vergewaltigung auf Mallorca stattgefunden hat, wird sie meistens auch auf der Insel verhandelt. Unter bestimmten Voraussetzungen sei es aber auch möglich, einen solchen Prozess, wie in diesem Fall, in Deutschland zu führen, erklärt der Pressesprecher des Gerichts. Wichtig sei dann etwa, dass der Straftatbestand in beiden Ländern gegeben ist. Die Tat, die den vier Männern vorgeworfen wird, wird sowohl in der Bundesrepublik als auch in Spanien als Vergewaltigung eingeordnet. Im schlimmsten Fall drohen den Tatverdächtigen mehrjährige Haftstrafen.

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