Eine mutmaßliche Einbrecherbande, der insgesamt 14 Taten auf Mallorca zur Last gelegt werden, steht nun vor Gericht. Laut der spanischsprachigen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora fordert die Staatsanwaltschaft für alle Beteiligten zusammengenommen 23,5 Jahre Haft. Drei der Angeklagten, die derzeit in Untersuchungshaft sitzen, sollen jeweils sieben Jahre ins Gefängnis. Für einen vierten Beschuldigten, der gestohlenen Schmuck in einer illegalen Werkstatt eingeschmolzen oder umgearbeitet haben soll, werden zweieinhalb Jahre Haft verlangt.
Die Täter stammen aus Albanien, Bulgarien und Marokko
Der Prozess vor dem Landgericht Palma war ursprünglich für diesen Donnerstag angesetzt, wurde jedoch auf den 12. bis 15. Januar 2026 vertagt, da keine Einigung zwischen den Parteien erzielt werden konnte. Bei den Beschuldigten handelt es sich laut Ermittlern um Männer bulgarischer, albanischer und marokkanischer Herkunft.
Die Serie begann am 1. November mit einem Einbruch in Esporles. In den folgenden Wochen sollen die Täter in mehreren Ortschaften, darunter Port d’Andratx, Marratxí, Génova, Palma und Calvià, in Häuser eingestiegen sein. Die Vorgehensweise ähnelte sich laut Ermittlungsakten: Die Täter überwanden Mauern und Terrassen, brachen Fenster oder Türen auf und erbeuteten Bargeld, Uhren sowie hochwertigen Schmuck. Teilweise entstanden dabei auch erhebliche Sachschäden.
Die Bande nutzte Dietriche für spurenfreie Einbrüche
Die Beute soll sich laut Anklage auf mehrere hunderttausend Euro summiert haben. In einem Fall erbeuteten die Täter etwa einen silbernen Kerzenleuchter und luxuriöse Uhren im Gesamtwert von 130.000 Euro, in einem anderen einen im Boden verankerten Safe mit 8000 Euro Bargeld, Uhren sowie Pfefferspray und einem Elektroschocker.
Bei Durchsuchungen stieß die Guardia Civil schließlich auf umfangreiche Beweismittel. In einer Wohnung in Cala Major fanden die Ermittler Bargeld und mutmaßliche Einbruchswerkzeuge. In einer weiteren Wohnung entdeckten sie Schmuck im Wert von rund 390.000 Euro sowie eine geheime Werkstatt, in der der Verdächtige den Schmuck demnach eingeschmolzen haben soll.