Die Staatsanwaltschaft auf Mallorca fordert Haftstrafen von insgesamt 120 Jahren gegen elf mutmaßliche Mitglieder einer Erpresserbande, die in Palma tätig war. Das Netzwerk soll Männer bedroht haben, die Webseiten mit Prostitutionsangeboten aufgerufen hatten.
Drohungen nach Aufrufen von Sexseiten
Laut Anklageschrift erhielten Betroffene unabhängig davon, ob sie tatsächlich Dienstleistungen in Anspruch nahmen, Anrufe mit Drohungen. Wer nicht zahlte, dem wurde mit Gewalt oder einer Anzeige bei der Polizei gedroht. In sieben der insgesamt 14 dokumentierten Fälle ignorierten die Opfer die Forderungen, in den übrigen Fällen zahlten sie. Höchstbetrag: 4800 Euro.
Geld über Strohmänner verteilt
Die Staatsanwaltschaft legt den elf Beschuldigten die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und 14 Erpressungsdelikte zur Last, davon sieben im Versuchsstadium.
Das zuständige Gericht in Palma setzte eine erste Vorverhandlung an, vertagte diese jedoch auf einen späteren Termin. Jeder der Angeklagten muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren rechnen.