Auf Mallorca ist das Problem altbekannt: Eine frühere Ferienanlage im beliebten Urlaubsort Can Picafort im Osten der Insel wird seit geraumer Zeit von Okupas bewohnt. Bei der besetzten Immobilie handelt es sich um den Komplex "Espigol Beach" in Son Bauló, der schon seit Jahren verwahrlost ist. Jetzt gehen die Anwohner auf die Barrikaden und fordern dringende Maßnahmen gegen die Hausbesetzer, wie die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtet.
Nach Jahren voller Beschwerden, Treffen und gebrochener Versprechen haben die Anwohner rund um die Apartments von Espigol Beach eine deutliche Erklärung veröffentlicht. Darin werfen sie dem Rathaus von Santa Margalida "völlige Untätigkeit" vor angesichts eines Problems, das – so betonen sie – "das Viertel verkommen lässt, die öffentliche Gesundheit gefährdet und den Wert der Immobilien Tag für Tag sinken lässt". Bei den Hausbesetzern handelt es sich teilweise um illegale Einwanderer und Menschen, die aufgrund der hohen Mieten keinen bezahlbaren Wohnraum finden. "Wir wissen nicht, wohin", erzählen sie vor einigen Monaten im Interview.
Eine bekannte Problem-Immobilie
Die besagte Ferienanlage in Can Picafort, dem auch bei Deutschen beliebten Urlaubsort, hat eine lange Geschichte, die zwei Jahrzehnte zurückreicht: Ursprünglich als touristische Unterkünfte geplant, wurden sie später als Wohnraum verkauft – obwohl sie außerhalb der Bauordnung lagen und keine Bewohnbarkeitsbescheinigung hatten. In einem Gerichtsverfahren gaben einige der Beschuldigten sogar zu, dass die Wohnungen illegal verkauft worden waren.
Also zahlten manche Käufer über 170.000 Euro für ihre Immobilien, konnten aber nicht einmal einen Stromanschluss beantragen. Seitdem hat die Kombination aus administrativer und juristischer Blockade den Gebäudekomplex zu einem idealen Nährboden für Besetzungen gemacht – eine Entwicklung, die die Anwohner nach eigener Aussage unmittelbar zu spüren bekommen haben und die sie nun entschieden anprangern.
Die veröffentlichte Erklärung ist ein regelrechter Aufschrei aus Frustration. Die Bewohner bezeichnen den Komplex als ein einziges "Chaos", in dem sich Probleme mit dem Zusammenleben, der Sicherheit und der Hygiene anhäufen, ohne dass das Rathaus nach ihrer Meinung jemals reagiert hätte. Sie weisen darauf hin, dass die zwei verlassenen Pools inzwischen zu dauerhaften Becken mit stehendem Wasser geworden sind – ein Brutplatz für Mücken, der, wie sie betonen, von der Gesundheitsbehörde bereits als gesundheitliches Risiko eingestuft wurde.
Hinzu kommt ein wachsendes Gefühl der Unsicherheit: Die Nachbarn berichten von Einbrüchen in angrenzenden Wohnungen, Stromausfällen durch illegale Stromabgriffe, ständigem Lärm, nächtlichen Partys und gewaltsamen Vorfällen. Sie beklagen, dass der Komplex ein Bild des totalen Verfalls bietet, und bedauern, dass sie dies über Jahre hinweg verschiedenen Bürgermeistern gemeldet haben, ohne dass jemals etwas unternommen wurde.
Die institutionelle Passivität verschärfe nach ihrer Auffassung den Wertverlust ihrer Immobilien. Daher fordern sie, dass sowohl das Rathaus als auch die Eigentümer des Gebäudes endlich Verantwortung übernehmen. Sie verlangen Reinigung, mehr Polizeikontrollen, Lösungen für die Besetzer und dringende Maßnahmen, um eine Situation zu stoppen, die sie als untragbar bezeichnen: "Wir sind empört. Es reicht jetzt wirklich."