Ein Verwaltungsgericht in Palma hat am Mittwoch eine einstweilige Verfügung aufgehoben, die 18 Bäumen auf der Plaça Llorenç Villalonga eine Gnadenfrist gewährt hatte. Damit gab das Gericht der Stadtverwaltung recht, die aus Sicherheitsgründen die Fällung der sogenannten Bellasombra-Bäume angeordnet hatte. Die Umweltorganisation Amics de la Terra hatte vergeblich versucht, den Kahlschlag zu verhindern.
Das Gericht begründete seine Entscheidung mit der "Verantwortung der Stadt, die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten". Gutachten des städtischen Parks- und Gartenamts hätten ergeben, dass sich sämtliche betroffenen Bäume in "schlechtem Zustand" befänden, ohne Perspektive auf Gesundung und mit verschiedenen Krankheitsbildern. Sie stellten nach Auffassung des Gerichts ein "hohes Risiko für herabfallende Äste" dar – besonders bei starkem Wind oder heftigen Regenfällen. Die Notwendigkeit, "die Sicherheit der Menschen angesichts der von diesen Bäumen ausgehenden Gefahr zu schützen", müsse Vorrang haben, heißt es in dem Urteil.
Die Bürgerinitiative zum Schutz der Bäume hatte im Vorfeld alternative Lösungen vorgeschlagen, etwa die Abgrenzung gefährdeter Bereiche durch Absperrungen. Doch das Gericht verwies auf die "Unwirksamkeit dieser Maßnahmen". Am Tag nach ihrer Aufstellung seien die Zäune bereits entfernt und später im angrenzenden Parc de la Mar wieder aufgefunden worden. Zudem befänden sich die Bäume in einem Bereich, der nicht gesperrt werden könne, da dies im Notfall den Zugang für Feuerwehr, Krankenwagen oder Polizei blockieren würde. "Dies wiederum stellt eine weitere Gefahr für die Sicherheit der Menschen darstellt", so das Gericht.
Die Enttäuschung unter den Anwohnern ist groß. Nur wenige Stunden vor der Gerichtsentscheidung hatte die Nachbarschaftsvereinigung eine Petition auf Change.org gestartet, um die Bäume zu retten. Binnen 24 Stunden kamen 1.224 Unterschriften zusammen. "Wir sind sehr traurig", sagte Edita Navarro, Vorsitzende der Anwohnervereinigung, gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". "Das Risiko für die Bürger hat sich durch die Absperrung deutlich verringert. Wir bitten nur darum, dass man sich zusammensetzt und eine so radikale Maßnahme wie die vollständige Beseitigung aller Bäume vermeidet. Sicher sind einige davon zu retten."
Die Stadtverwaltung teilte ihrerseits mit, dass bereits im vergangenen Jahr mehrere Bellasombra-Exemplare auf dem Platz ersetzt worden seien. Auch damals habe ein Gericht die städtische Entscheidung bestätigt und die Verantwortung anerkannt, "zum Schutz der öffentlichen Sicherheit zu handeln". Nach der nun anstehenden Fällung der 18 Bäume sollen 20 neue Bäume gepflanzt werden, wodurch der Baumbestand des Platzes sogar erhöht werde, so die Stadt.