Mitglieder des Vereins SOS Residents haben am Freitagabend auf der Plaça de la Porta de Santa Catalina gegen den österreichischen Weihnachtsmarkt im Parc de Sa Feixina in Palma de Mallorca protestiert. Die Anwesenden versammelten sich, um „die Kommerzialisierung des öffentlichen Raums und den Verlust der kulturellen Identität” anzuprangern, erklärte eine der Sprecherinnen der Gruppe gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
Man könne nicht ertragen, wie die Insel „immer mehr von fremden Kulturen überrannt wird”, hieß es. Die Stände des Marktes von Sa Feixina förderten nicht die mallorquinische Kultur, sondern ganz im Gegenteil, sie beherbergten andere Traditionen. Außerdem kritisierten die Protestler das Fehlen der eigenen Sprache: "Alles ist in ihrer Sprache und höchstens einige Dinge auf Spanisch", urteilte die Sprecherin.
"Schmerz über den verlust unserer Traditionen"
Um diese Ablehnung der mittel- und europäischen Kulturen sichtbar zu machen, sich die Anwohner in schwarzer Kleidung zu einer symbolischen Aktion, bei der sie mit Plakaten und weißen Kreuzen in einem Trauermarsch durch den Markt zogen. „Es ist ein Schmerz, den wir über den Verlust unserer Traditionen empfinden”, erklärte die Sprecherin. Gleichzeitig versicherte sie, dass die Insel eine „totale Vernichtung” erleide.
Sie betonte auch, dass die Ablehnung nicht dem Konzept des Weihnachtsmarktes gelte, sondern dessen Verwaltung und der Nutzung des öffentlichen Raums „zum Aufbau eines privaten Geschäfts“. Ihrer Meinung nach handelt es sich um "ein privates Unternehmen, das sich auf unsere Kosten und auf Kosten unseres Raums und unserer Stadtviertel bereichert".
Eine andere Teilnehmerin äußerte sich wie folgt: Man sei strikt gegen eine "Kolonialisierung Mallorcas”. Sie kritisierte die Untätigkeit der Institutionen und kam zu dem Schluss, dass „unsere Regierenden nichts unternehmen, um diese Kolonialisierung zu stoppen”.