Die Staatsanwaltschaft von Palma de Mallorca fordert sechs Monate Haft und zwei Jahre Führerscheinentzug für einen jungen Mann, der in den frühen Morgenstunden des 6. Juni 2024 mehr als 19 Kilometer auf der Ma-15, der Schnellstraße nach Manacor, mit hochgeklappter Motorhaube gefahren war.
Der Verdächtige, ein 26-jähriger Spanier, wurde positiv auf Alkohol getestet, und das beschädigte Fahrzeug tauchte Stunden später in Artà auf. Zusätzlich zur Freiheitsstrafe soll er nach dem Willen der Staatsanwaltschaft er mehr als 9500 Euro als zivilrechtliche Haftung zahlen.
Die in der Anklageschrift beschriebenen Ereignisse, zu denen die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" Zugang hatte, ereigneten sich wenige Minuten vor 4 Uhr morgens. Der Fahrer eines weißen Chevrolet Cruze kam auf Höhe der Ortschaft Algaida von der Fahrbahn ab. Bei dem Unfall verlor er eines der Nummernschilder des Autos. Das Straßenbau- und Instandhaltungsunternehmen wandte sich an die Guardia Civil, um den Vorfall anzuzeigen. Sie gaben an, dass sie Bildmaterial von dem Vorfall hätten.
Am Kreisverkehr von der Fahrbahn abgekommen
Nach Sichtung der Videos konnten die Verkehrsspezialisten der Polizei nachvollziehen, was passiert war, aber sie hatten nicht erwartet, was sie zu sehen bekamen. Das Fahrzeug war an einem Kreisverkehr bei Kilometer 22,340 der Ma-15 von der Fahrbahn abgekommen und gegen die Leitplanke geknallt. Der Fahrer meldete den Vorfall nicht, sondern setzte seine Fahrt fort. Allerdings tat er dies auf ungewöhnliche Weise: mit hochgeklappter Motorhaube.
Die Beamten verfolgten den Verdächtigen über die Straßenkameras und stellten fest, dass er auf diese Weise mindestens 19 Kilometer zurückgelegt hatte, da sie seine Spur verloren hatten, als er in den Kreisverkehr von Es Cruce in Villafranca einbog und dabei auf einigen Abschnitten Geschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern erreichte. Von dort an konnten keine Bilder mehr von dem Fahrzeug aufgenommen werden.
Die Odyssee des jungen Mannes endete in Artà, wo er, bevor er anhielt, gegen die Tische und Stühle einer Bar in der Ortschaft prallte. Der Besitzer des Lokals alarmierte die Lokalpolizei, die Beamten eilten zum Ort des Geschehens. Kurz darauf fanden sie den Verdächtigen im Auto, desorientiert und mit deutlichen Anzeichen von Alkoholkonsum. Sie führten einen Test durch, der positiv ausfiel. Er erklärte den Beamten spontan, dass er sich nur daran erinnern könne, von Algaida nach Palma zurückfahren zu wollen, aber die Orientierung verloren habe. Der Chevrolet Cruze wies Schäden an der Motorhaube, der Stoßstange und der Frontscheibe auf.