Der balearische Tourismusminister Carlos Delgado wehrt sich gegen Vorwürfe, die sich auf seine frühere Amtszeit als Bürgermeister von Calvià beziehen. Die Polizei forderte in einem vorläufigen Ermittlungsbericht seine Vernehmung als Beschuldigter. In seiner Reaktion bezeichnete der Minister den Bericht als „Pfusch“.
Der Bericht enthalte viele offenkundige Fehler, ließ Delgado, zugleich Vize-Chef der balearischen Konservativen, am Mittwoch mitteilen. Die Unkenntnis der Rechtslage habe die Polizei darüber hinaus falsche Schlussfolgerungen ziehen lassen. Gleichzeitig kündigte der Minister rechtliche Schritte gegen die Beamten an.
Konkret hatte die Guardia Civil beim Ermittlungsrichter beantragt, den einstigen Rathauschef als Beschuldigten zu vernehmen, berichtete die spanische Tageszeitung „Ultima Hora“ am Mittwoch. Bereits im März waren bei einer polizeilichen Durchsuchung im Rathaus von Calvià Dokumente beschlagnahmt worden.
Hintergrund sind Ermittlungen zur Vergabe einer Lizenz für den 2004 gegründeten Lokalsender „Radio Calvià“.
Carlos Delgado hatte bereits im März nach der Durchsuchungsaktion Stellung bezogen und erklärt, sein Amt als Tourismusminister seiner Partei zur Verfügung zu stellen, sollte er im Laufe des Ermittlungsverfahrens vom zuständigen Richter tatsächlich zum Beschuldigten erklärt werden.