Die Wahllokale zur spanischen Parlamentswahl haben um 20 Uhr geschlossen, bisher sind knapp 96 Prozent der Stimmen ausgezählt und die Hochrechnungen ergeben: Die konservative Partido Popular (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy bleibt weiterhin die stärkste Kraft und hat Aufwind bekommen. Sie liegt derzeit bei 33 Prozent der abgegebenen Stimmen, das macht 137 Parlamentssitze aus, im Dezember waren es nur 123. Die absolute Mehrheit von 176 Sitzen wurde dennoch wieder weit verfehlt.
Anders als nach ersten Hochrechnungen bekanntgegeben, hat die sozialistische Volskpartei PSOE mit Spitzenkandidat Pedro Sánchez doch wieder den zweiten Platz belegt. Sie kommen nach jetztigem Stand der Stimmenauszählung auf 22,8 Prozent, also 85 Sitze (im Dezember waren es 90).
Enttäuschung bei der erst 2014 gegründeten linke Protestpartei Podemos: Erste Hochrechnungen sahen sie mit ihrem Wahlbündnis kleiner Linksparteien ("Unidos Podemos") als zweitstärkste Kraft, neue Ergebnisse gaben jedoch bekannt, dass sie wieder hinter PP und PSOE liegen und es nur auf 21,1 Prozent der Stimmen schaffen. Das wären 71 Sitze, immerhin zwei mehr als im vergangenen Dezember.
Die neue liberale Partei "Ciudadanos" ist deutlich abgesackt. Sie kommt den Hochrechnungen zufolge nur noch auf knapp Prozent der Stimmen, also 32 Sitze - im Dezember waren es 40. (somo)