Private Ferienvermietung in Wohnungen und Apartments in der Inselhauptstadt wird auch in Zukunft nicht zulässig sein. Das hat Palmas Baudezernent Antoni Noguera am Mittwochabend klargestellt. Verstöße gegen diese Vorgabe will die Stadt mit Geldbußen von bis zu 40.000 Euro belegen.
Neu ist das Verbot nicht - schon jetzt ist Ferienvermietung nur in freistehenden Einfamilienhäusern und Reihenhäusern mit Lizenz zugelassen. Und doch ist es ein Statement, mit dem Palmas Rathaus in Zeiten von Wohnungsnot und Chaos auf dem Mietmarkt ein Zeichen setzen will. Auf der Pressekonferenz präsentierte Noguera Zahlen: Innerhalb eines Jahres sei der Quadratmeterpreis um 40 Prozent gestiegen. Während Mieter im Jahr 2015 noch 7,90 Euro zahlen mussten, sind es nun im Durchschnitt elf Euro.
Alles andere als begeistert reagierte die Vereinigung für touristische Vermietungen in Apartments und Wohnungen (Aptur) auf die Kampfansage von Palmas Rathaus. Man dürfe der Ferienvermietung nicht die Schuld für alle Probleme geben, die rund um den Wohnungsmarkt existieren, reagierte Aptur in einer Pressemitteilung und erinnerte daran, dass die Entscheidungskompetenz letztlich bei der Balearen-Regierung und nicht beim Rathaus liege.
Um Transparenz auf dem ständig größer werdenden Markt der Ferienvermietung ist dagegen die lokale Organisation "Terraferida" bemüht. Auf ihrer Homepage veröffentlichte die Gruppe eine interaktive Karte, auf der alle Ferienvermietungsangebote des Internet-Portals "Airbnb" auf Mallorca eingezeichnet sind. Demzufolge gibt es aktuell knapp 14.860 Unterkünfte mit insgesamt 109.000 Schlafplätzen - also 53 Prozent mehr Plätze als noch im Vorjahr. Weiter stellte "Terraferida" heraus, dass auf der "Airbnb"-Seite nur bei 2,3 Prozent der Immobilien über eine gültige Lizenz der Betreiber informiert werde. Alle anderen Vermieter handelten entweder illegal oder hätten die Lizenzen dem Internet-Portal nicht preisgegeben, so "Terraferida".
Das Thema Ferienvermietungen dominiert die Inselmedien seit Monaten. Die jeweilige Regionen müsse über die Regulierung entscheiden, wurde aus Madrid bekannt. Die Gemeinden sollen mitreden, heißt es von der Balearen-Regierung - die das entsprechende Tourismusgesetz noch immer nicht verabschiedet hat. (somo)