Nur wenige Tage nach der Ausrufung der Zwangsquarantäne für Urlaubs-Heimkehrer aus Spanien in Großbritannien hat London für Mallorca und die Nachbarinseln sowie für die Kanaren offenbar die Meinung geändert. Die beiden Inselgruppen würden in wenigen Tagen nicht mehr in die Zwangsmaßnahme mit einbezogen, meldete am Montag das Boulevardblatt "The Sun" unter Berufung auf einen Regierungssprecher.
Zuvor hatte nicht nur die balearische Regionalregierung, sondern auch die spanische Zentralregierung in Madrid mit Hochdruck daran gearbeitet, die Regierung von Premierminister Boris Johnson davon zu überzeugen, die am Wochenende überraschend eingeführte Zwangsquarantäne nicht gelten zu lassen. Dahingehend hatte sich am Sonntagabend Außenministerin Arancha González Laya geäußert.
London hatte angesichts steigender Coronafall-Zahlen in einigen Regionen Spaniens über Nacht diese radikale und 14 Tage dauernde Maßnahme verkündet, was viele Touristen und Residenten aus jenem nicht mehr zur EU gehörenden Land sehr verärgert hat.
González Laya schloss ausdrücklich aus, dass Madrid Einreisenden aus Großbritannien ebenfalls eine 14-tägige Quarantäne auferlegen wolle. Das sei kein "diplomatisches Spiel". Man richte sich genau nach den objektiven Coronadaten aus jedem Land und beobachte konzentriert die Lage.
AKTUALISIERT UM 15.54 UHR