Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten an diesem Donnerstag in einer Videokonferenz über ein gemeinsames Corona-Impfzertifikat. Die Kommission hat dazu einen Vorschlag gemacht, den die EU-Staats- und Regierungschefs jetzt prüfen: Bis Ende Januar sollen sich die 27 auf ein gemeinsames Vorgehen bei „Impfzertifikaten“ einigen. Ob damit einfacheres Reisen oder andere Privilegien verbunden wären, ließ die Kommission offen. Die Einwände gegen einen europäischen Corona-Impfpass sind zahlreich.
Voraussetzung für die Einführung eines Corona-Impfpasses in der EU sei, dass jeder, der sich in der EU impfen lassen wolle, dies auch tatsächlich könne, sagte Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Momentan sei das noch nicht der Fall.
Damit bestehe die Gefahr der Diskriminierung. Entschieden kritisierte Asselborn die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geäußerte Idee von neuerlichen Grenzschließungen in der EU. Dies hätte „große Konsequenzen für die Glaubwürdigkeit der Europäischen Union“. Es gehe dabei nicht um den Tourismus, sondern um die Menschen, die in den Grenzregionen lebten und grenzübergreifend arbeiteten.