Die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser hat am Donnerstagabend ihren Rücktritt bekanntgegeben. Der Grund für das Niederlegen ihres Amtes ist ein Mallorca-Urlaub im Juli 2021. Die Politikerin war damals wenige Tage nach der besonders in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verheerenden Flutkatastrophe zu einem Kurzurlaub nach Mallorca aufgebrochen, berichten die Medien in Deutschland.
Auf Mallorca soll Heinen-Esser zusammen mit Freunden den Geburtstag ihres Mannes gefeiert haben. Nach Bekanntwerden des nunmehr als "Mallorca-Gate" bezeichneten Vorfalls rechtfertigte sich die Politikerin zunächst damit, sie habe trotz der Reise ihre Amtsgeschäfte von der Insel aus "vollumfänglich" wahrgenommen.
Jetzt trat die 56-jährige CDU-Politikerin nun doch mit den Worten, "ich habe festgestellt, dass ich mein Handeln im letzten Sommer der Öffentlichkeit nicht vermitteln kann", zurück. Wie ebenfalls bekannt wurde, waren unter den Gästen der Geburtstagsfeier weitere Vertreter der Landesregierung von NRW.
Es ist bereits das zweite Mal, dass ein Urlaubsaufenthalt auf den Balearen deutschsprachige Politiker das Amt gekostet hat. Im Sommer 2019 hatte die sogenannte "Ibiza-Affäre" für internationale Schlagzeilen gesorgt. Damals waren die beiden österreichischen Politiker Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus von der FPÖ heimlich gefilmt worden, wie sie in einer Villa auf Ibiza ihre Bereitschaft zur Korruption sowie der Umgehung von Gesetzen zur Parteienfinanzierung Ausdruck verliehen. Die beide Politiker kündigten am Tag nach der Veröffentlichung der Aufnahmen ihren Rücktritt von allen politischen Ämtern an.