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Terrorprozess in Madrid: Islamisten wollten offenbar Passanten auf Mallorca erstechen

Sechs Männer sind angeklagt. Einer soll Kinder rekrutiert haben, um sie in Kampftechniken zu trainieren und Hinrichtungen durchzuführen, "zum Beispiel durch Kehlenschnitte", wie es in der Anlageschrift heißt

Ein Mann wird im Juni 2017 in Inca abgeführ | Foto: Ultima Hora

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Der Oberste Gerichtshof Spaniens in Madrid verhandelt seit diesem Montag gegen einen salafistischen Prediger und fünf seiner Gefolgsleute, die vor etwa acht Jahren junge Muslime in der Umgebung einer Moschee in Inca auf Mallorca rekrutiert und indoktriniert haben sollen. Es besteht der Verdacht, dass sie einen Anschlag auf einen Platz dieser Gemeinde planten. Sie sollen vorgehabt haben, Passanten zu erstechen und so zu Märtyrern zu werden.

Außerdem nahmen die Angeklagten eine Reihe von Videos auf, die sie auf YouTube veröffentlichten, um andere dazu anzuregen, sich der Terrorgruppe Islamischer Staat in Syrien anzuschließen. Aus Angst, dass sie einen Terroranschlag verüben könnten, wurden sie alle im Juni 2017 festgenommen. Einer der Angeklagten, Tarik C., predigte in der Moschee von Inca, aber auch auf seinem YouTube-Kanal, der 2016 bereits 12.000 Abonnenten hatte. Seine mehr als 100.000 Videos wurden laut der vorläufigen Schlussfolgerung der Staatsanwaltschaft etwa zehn Millionen Mal angesehen.

Staatsanwaltschaft: Kinder wurden indoktriniert

Ein weiterer Angeklagter, Azzouz A., arbeitete in der Moschee und gab Kindern Unterricht in Kampfsportarten. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden Videos gefunden, in denen Kinder rekrutiert wurden, um sie in Kampftechniken zu trainieren und Hinrichtungen durchzuführen, "zum Beispiel durch Kehlenschnitte".

Der Hauptangeklagte, Tarik C., verließ Belgien zeitgleich mit dem Inkrafttreten des Gesetzes, das das öffentliche Tragen des Ganzkörperschleiers einschränkte, und brachte seine Familie nach Ägypten, damit seine Kinder in einem islamischen Land aufwachsen konnten, "auch wenn diese Entscheidung bedeutete, auf die Hilfen und Annehmlichkeiten zu verzichten", die ihm in diesem europäischen Land zur Verfügung standen, so der Staatsanwalt in seinem Antrag auf acht Jahre Haft. Der Prozess begann am Montagvormittag.

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