Mehrere Orcas haben jüngst vor der Iberischen Halbinsel, genauer gesagt an der portugiesischen Costa da Caparica, ein Segelboot versenkt. Nach Angaben der Seenotrettungsbehörde von Portugal vom Donnerstag beschädigten die Schwertwale am Wochenende das Ruder des Bootes, sodass Wasser eindrang. Trotz des Einsatzes umliegender Boote sank die Yacht rasch. Die Besatzung wurde unverletzt von Hilfsbooten gerettet, die Orcas setzten ihren Weg Richtung Cascais fort.
Medien wie Sic Notícias meldeten zudem zwei weitere Zwischenfälle mit Orcas vor Cascais und dem Strand Fonte da Telha in flachem Wasser – mit einer Tiefe von weniger als 20 Metern. Dort wurden ebenfalls Boote angegriffen, jedoch ohne schwere Schäden. Vier Personen auf einem Touristenboot und fünf auf einer Segelyacht wurden gerettet, alle blieben unverletzt. Ein Boot konnte mithilfe eines anderen aus der Gefahrenzone gebracht werden.
Angriff auf norwegische Yacht am 24. Juni
Orca-Angriffe auf Segelyachten im westlichen Teil der Iberischen Halbinsel, der Biskaya und der Straße von Gibraltar nehmen seit Jahren zu. Zuletzt war es am 24. Juni zu einem Angriff auf die norwegische Yacht "Poniente" am Cabo Espichel gekommen. Diese wurde durch die Wucht der Tiere am Ruder stark beschädigt. Fischer unterstützten damals die Crew, indem sie die Orcas durch Manöver vertrieben.
Experten betonen, dass bislang flache Bereiche als relativ sicher galten. Die aktuellen Vorfälle zeigen jedoch, dass auch Segelreviere in Küstennähe riskant sein können. Wissenschaftler bemühen sich, die Ursachen des aggressiven Verhaltens zu verstehen, bislang bleibt die Situation für Segler in der Region unsicher.