So schnell konnte die Ministerpräsidentin der Balearen, Marga Prohens, auf dem Flughafen von Palma de Mallorca gar nicht gucken. Auf einmal trugen vier gut gelaunte Männer die Länderchefin auf ihren Händen und warfen die kreischende und lachende Politikerin dreimal in die Luft.
Die vier Männer, das waren José Tirado, Geschäftsführer des Hallenfußballvereins Palma Futsal, Mannschaftskapitän Carlos Barrón sowie die Spieler Jesús Gordillo und Bruno Gomes. Grund zum Übermut hatten sie allemal: Gerade waren sie und ihre Vereinskollegen aus Brasilien zurückgekehrt, wo sie vergangenen Freitag die Copa intercontinental, wie der Weltpokal im Hallenfußball auf Spanisch heißt, gewonnen hatten. Gegen ihren brasilianischen Rivalen Cascavel hatten sie zunächst einen 1:3-Rückstand zu einem 3:3 ausgeglichen und sich dann beim Elfmeterschießen mit 4:3 Treffern durchgesetzt.
Prohens, Inselratspräsident Llorenç Galmés und Palmas Oberbürgermeister Jaime Martínez hatten es sich nicht nehmen lassen, die frischgebackenen Weltmeister noch auf dem Flughafen Palma persönlich zu begrüßen und zu beglückwünschen. Nach ihrer Ankunft stiegen die Spieler in den in den Cabrio-Bus, der sie durch die Hauptstraßen Palmas fuhr, begleitet vom Klang hupender Autos. Gefeiert wurde dann mit den Fans und den Politkern im heimischen Palau d'Esports in Son Moix. Nach den Ansprachen der Politiker, Verbands- und Vereinsfunktionäre und des Kapitäns ging es zum gemeinsamen Foto auf die Spielfläche – und erneut schnappten sich Kicker die Ministerpräsidentin, um sie in die Luft zu werfen.
Erst der Gewinn der Champions League und jetzt des Weltpokals im Hallenfußball: Der Klub, der vor 25 Jahren von einer Gruppen von Freunden auf einem Schulhof in Manacor gegründet wurde, steht vor dem Abschluss eines unvergesslichen Jahres. Das nächste kurzfristige Ziel für die von Antonio Vadillo trainierten Spieler ist die Supercopa de España, die am 6. und 7. Januar in Jaén ausgetragen wird.