Spiel, Satz und Sieg hieß es für Denise Hoefer auf dem 20 mal zehn Meter großen Kunstrasenplatz des Mallorca Country Club, der mit vier Meter hohen durchsichtigen Spielfeldwänden umgrenzt ist. Kein Wunder, denn die 43-jährige Sportlerin ist die Nummer 1 im deutschen Padel, und der MM-Redakteur, ein blutiger Anfänger, war ihr auf dem Court im Mallorca Country Club chancenlos unterlegen. Die Deutsche pendelt beruflich zwischen Mallorca, Dubai und ihrer Heimatstadt Karlsruhe ... und wenn sie nicht als Spielerin auf dem Feld steht, wird sie als Speakerin bei Sportkongressen gebucht. Erst vergangene Woche war sie bei einem Event des Mallorca Country Clubs neben Marc Klopp, dem Sohn des berühmten Fußballtrainers Jürgen Klopp, und Fußball-Star Sami Khedira bei einem Business-Talk und erklärte vom Podium aus, warum Padel die Sportart mit dem größten Wachstumspotenzial ist. Hoefer jongliert demnach zwischen zwei Welten und ist auf Geschäfts-Events, wo sie für MMA-(Mixed Martial Arts), Tennis, - und Fußball-Organisationen spricht, und auf dem Padelplatz gleichermaßen zu Hause. Kommende Woche geht es für sie nach Katar, wo vom 28. Oktober bis zum 2. November die Padel-Weltmeisterschaft ausgetragen wird.
„Nach Mallorca komme ich selbstverständlich auch für das Business. Doch die Insel ist für mich mehr als das – sie ist wunderschön und hier kann ich durchatmen”, erklärte die Sportlerin. Im vergangenen Sommer hatte sie im Rahmen des ATP-Tennisturniers Mallorca Championships in Santa Ponça die Gelegenheit, so manchem Prominenten die Trendsportart zu erklären, darunter auch Dieter Bohlen. Über die Spielweise des Entertainers und Musikers fand Hoefer nur positive Worte. MM erklärte sie: „Dieter Bohlen zeigte sich voller Elan und in seiner Spielweise sehr ehrgeizig. Er hat sehr gute Ansätze, die er sicherlich bald weiter ausbauen wird.”
Fachmännisch erklärte Hoefer MM kurz die Geschichte der Sportart: „Padel wurde von Enrique Corcuera in den 1960-er Jahren in Mexiko erfunden. Jener konstruierte um den Platz einfach ein paar Betonwände, um die Bälle in Reichweite zu haben und nicht weit laufen zu müssen.” Kurze Zeit später gelangte Padel nach Spanien, wo es standardisiert wurde, kleinere Platzmaße eingeführt und die Betonwände durch Glas ersetzt wurden. Im Vergleich zum Tennis sei Padel leichter zu erlernen und habe eine stärkere soziale Komponente, da fast immer im Doppel gegeneinander gespielt werde, fasste die studierte Sportmanagerin zusammen. Deutschland sei in ihren Augen noch ein Padel-Entwicklungsland, doch auch dort werde es sicherlich zu einem Boom kommen. „In welchem Land man Padel erlernt, ist eigentlich egal. Doch in Spanien gibt es den großen Vorteil, dass es mehr Clubs und Padel-Courts gibt. Dementsprechend ist auch die Anzahl der Trainer, Coaches und aktiven Spieler höher”, beobachtete die ambitionierte Spielerin. Auch könne man in dem südeuropäischen Land aufgrund des Klimas einen Großteil der Zeit im Freien spielen.
Hoefer soll in baldiger Zeit auch durch den Chef des Mallorca Country Clubs, Edwin Weindorfer, zum Ehrenmitglied ernannt werden, zu denen bereits der Tennis-Star Boris Becker, Schauspieler Uwe Ochsenknecht und Fußball-Legende Lothar Matthäus gehören.
Die Padel-Expertin spielte lange Zeit Tennis in der ersten Bundesliga. Doch einen Carbon-Padel-Schläger hielt sie erst vor wenigen Jahren zum ersten Mal in der Hand. „Vor fünf Jahren haben mich Freunde, die bei ihrem Haus einen Padel-Court haben, zu sich nach Nizza eingeladen. Und an dem Wochenende habe ich mich in die Sportart verliebt”, erinnerte sich die Spielerin zurück.
Ihr kometenhafter Aufstieg auf die obersten Plätze der deutschen Padel-Rangliste verschaffte Hoefer Zugang zu so manch wichtiger Persönlichkeit, selbst im Business-Bereich. „Vor allem in Dubai öffnet mir Padel so manche Tür. Ich spiele regelmäßig mit Managern der Real Estate Firma Danube Properties, die eigene Padel-Anlagen haben. Auch mit Uncle Saeed, einem Mitglied der Herrscherfamilie von Dubai, stehe ich oft auf dem Platz”, so Hoefer.
Ihre beiden größten Fans am Spielfeldrand bei den Turnieren sind übrigens ihre beiden Hunde. „Kira wurde, als sie drei Wochen alt war, in einer Mülltonne auf Mallorca gefunden. Sie ist bei jedem wichtigen Spiel dabei”, so Hoefer. Auch ihre zweite Fellnase, „Filou”, stammt von der Baleareninsel, und wurde aus einer Tötungsstation gerettet. Um in der Business-Welt und auf dem Padel-Court auf höchstem Niveau zu performen, hält sich die Sportlerin mit viel Training mental und körperlich fit. Das schließt tägliche Beweglichkeitsübungen in Form eines sogenannten Mobilitytrainings ein. Zudem trainiert sie fünfmal die Woche mit einem erstklassigen Coach Padel. Über ihr Leben, das zwischen der Baleareninsel, dem Persischen Golf und Deutschland stattfindet, sagte sie: „Für mich bedeutet Leben, frei zu sein und entscheiden zu können, wo ich gerade sein möchte.”