Auf Mallorca rüsten sich Gewerkschaften und Arbeitgeber für den Generalstreik an diesem Donnerstag, 29. März. Am Dienstagmorgen waren in Palma unter anderem Bäume mit Plakaten beklebt, auf denen zum Streik aufgerufen wurde.
Unterdessen ringen die Gewerkschaften und die Balearen-Regierung noch um die Ausgestaltung der Mindestdienste. Geht es nach den Arbeitnehmervertretern, sollen auch die Urlauberbusse nicht verkehren dürfen.
Mit diesen Fahrzeugen werden normalerweise Touristen auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel oder umgekehrt befördert. Die Regierung will diese Fahrdienste vom Streik weitgehend ausnehmen. Dagegen haben die Gewerkschaften Beschwerde bei Gericht eingelegt. Eine Entscheidung der Richter steht noch aus.
Schon in den Vortagen hatte die Regierung in Absprache mit den Gewerkschaften Mindestdienste für andere Bereiche im Transport- und Bildungswesen festgelegt. So sollen 50 Prozent aller Flüge von Palma zum Festland und zu den Nachbarinseln stattfinden. Ähnlich sieht es bei Bahnen, Bussen und Fähren aus.
Wie die deutschen Fluggesellschaften, die die Mallorca-Route bedienen, auf den Generalstreik reagieren werden, stand im Detail noch nicht fest. Aus der Tourismusbranche wurde bekannt, dass Reiseveranstalter zum Teil ihre Gäste einen Tag früher oder später zu befördern planen.
Mallorcas Übernachtungsgewerbe sieht den Generalstreik mit Sorge. Der Ausstand findet wenige Tage vor Ostern und wenige Wochen vor dem Saisonbeginn im Mai statt. Negative Schlagzeilen von der Insel könnten das Buchungsverhalten negativ beeinflussen. Hinzu komme, dass die Tarifverträge für die 142.000 Beschäftigten für Hotellerie und Gastronomie noch nicht unter Dach und Fach sind.
Der Gewerkschafter Ramón Górriz prognostizierte am Montagabend bei einer Versammlung auf Palmas Airport Son Sant Joan einen "unbestreitbaren Erfolg" des Generalstreiks. Die Arbeitsniederlegung sei die Reaktion auf die Arbeitsmarktreform der konservativen Regierung von Mariano Rajoy in Madrid.
"Die Reform macht die Arbeitnehmer zu Sklaven. Sie verbilligt die Entlassungen, ist ein Schlag gegen die Tarifautonomie und vernichtet Arbeitsplätze, statt welche zu schaffen", sagte Górriz.