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Widerstand gegen Müllimporte wächst

Hoteliers, Umweltschützer, Opposition und betroffene Gemeinden protestieren

Abgeordnete der Opposition kamen mit Gasmasken zur Sitzung des Inselrats, um gegen die Pläne der Konservativen zu protestieren. | Foto: Teresa Ayuga

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Der Streit um die Pläne des Inselrats, Abfall aus Italien, Irland und England nach Mallorca zu importieren, spitzt sich zu. Nach Umweltschützern und Opposition haben nun auch Hoteliers und die hauptsächlich betroffenen Gemeinden gegen das Vorhaben protestiert.

So hat sich die Bürgermeisterin von Alcúdia, über dessen Hafen der Müll per Schiff nach Mallorca gelangen soll, gegen das Vorhaben ausgesprochen. Abfallimporte seien unvereinbar mit den Plänen, die Stadt im Inselnorden zu einer Kreuzfahrtdestination zu machen. Pikant: Alcúdias Bürgermeisterin gehört derselben Partei an wie Umweltdezernentin Catalina Soler, die die Pläne vorantreibt (PP).

Auch der Bürgermeister von Bunyola gehört der konservativen Partei an und ist gegen das Verfeuern von Müll in Son Reus. Die Verbrennungsanlage befindet sich auf dem Gebiet der an Palma grenzenden Gemeinde.

Hoteliers der Insel sorgen sich derweil um Mallorcas Image im Ausland. Die Müllimporte könnten dem Tourismus schaden. Umweltdezernentin Soler hat sich deshalb jetzt mit Vertretern der Hoteliersvereinigung Fehm getroffen und betont, es handele sich um vorbehandelte Abfälle. Außerdem würden diese nur in der Nebensaison importiert. In welchem Hafen die Schiffe anlanden, werde noch geprüft.

Hintergrund der Pläne ist, dass das Unternehmen Tirme, das die Müllverbrennungsanlage betreibt, die Gebühren drastisch anheben will. Dies sei nur zu verhindern, indem durch Abfallimporte die Auslastung der Öfen in Son Reus verbessert werde, so Umweltdezernentin Soler. Der beim Verfeuern der Abfälle produzierte Strom wird an den Energiekonzern Endesa verkauft.

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