Mallorca und seine Nachbarinseln sowie die Kanaren sind nach Auskunft der spanischen Verbände der Reisebüros sowie der Hotels und Ferienapartments die großen Gewinner des Konflikts in Ägypten. Wie schon beim Arabischen Frühling vor zwei Jahren versuchen die deutschen und britischen Reiseveranstalter, die in Ägypten eingebuchten Urlauber in friedliche und sichere Regionen umzulenken. Die Reiseverbände DRV und ABTA seien in Verhandlungen mit den spanischen Hoteliers, um freie Bettenkapazitäten für den Sommer auszuloten. Für Mallorcas Tourismusindustrie bedeutet das: Ein Rekordjahr steht bevor.
Auch das schlechte Wetter der vergangenen Wochen in Mittel- und Nordeuropa habe die Reservierungszahlen für die Mittelmeerdestinationen in die Höhe schnellen lassen. Auf den Balearen sollen die erwarteten Zuwächse den krisenbedingten Rückgang der spanischen und italienischen Touristen ausgleichen.
Bereits am vergangenen Wochenende herrschten an Mallorcas Stränden und am Airport Hochbetrieb. Am Samstag wurden in Son Sant Joan rund 156.000 Passagiere abgefertigt, schon der Juni war mit 2,96 Millionen Passagieren der betriebsamste aller Zeiten.
Die großen Touristenzentren Peguera, Alcúdia, Palmanova, Magaluf, Playa de Palma, Cala Millor, Capdepera und Playa de Muro profitieren am stärksten von der aktuellen Buchungsentwicklung. Sogar die Hotels in Palma waren am ersten Juliwochenende zu 82 Prozent belegt - im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 74 Prozent. Auch für den Rest des Monats ist Javier Vich, Präsident der Hoteliersvereinigung von Palma, zuversichtlich: Er erwarte eine Belegung von 78 Prozent der Betten.