Nach einer bereits mehr als positiven Saison für den britischen Tourismus auf den Balearen rechnen die Reiseveranstalter mit noch mehr Nachfrage für 2014. Das sind die ersten Signale, die von der größten Reisemesse in Großbritannien, dem World Travel Market, ausgesendet werden.
Die Geschäftsführerin des mallorquinischen Hotelverbandes Fehm, Inmaculada Benito, sprach angesichts der Prognosen von einer "süßen Saison" 2014 ("temporada dulce").
Von Januar bis September besuchten 3,04 Millionen Briten die Balearen zum Urlauben. Das waren 7,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bezogen auf Mallorca wurden 1,89 Millionen Touristen aus England, Schottland, Wales und Nordirland registriert, 6,3 Prozent Urlauber mehr als im Vergleichszeitraum 2012.
Wie in Deutschland nimmt auch in Großbritannien der Trend zu, dass Reiseveranstalter die Hotels auf den Balearen exklusiv für ihre Gäste beanspruchen. Die Preise für die Zimmerkontingente stiegen daraufhin im Schnitt um drei Prozent, berichtet die spanische MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Montag.
Sorge bereitet den Reiseveranstaltern, die im ABTA-Verband organisiert sind, das schlechte Image, das die britische Touristen-Hochburg Magaluf, im Südwesten von Mallorca gelegen, besitzt. Medien- und TV-Berichte hatten im Sommer Aufnahmen von jungen Briten gezeigt, die betrunken und unter dem Einfluss von Modedrogen wie Lachgas durch den Ort torkelten. "Solche Bilder sind weder von Vorteil für die Hoteliers, noch für die Reiseveranstalter noch für Mallorca selbst", sagte ein ABTA-Funktionär.
Nach Angaben von "Ultima Hora" hat Magaluf in diesem Jahr wiederholt für negative Schlagzeilen gesorgt: Allein bei den berüchtigten Stürzen von Hotelbalkons kamen fünf Menschen ums Leben, drei wurden schwer verletzt. Die Polizei registrierte ein Dutzend Vergewaltigungen und Dutzende von Festnahmen wegen Schlägereien, Raubes und Drogenhandels.
Erst vergangene Woche verletzte ein junger Mann bei einer Schlägerei im Nachtviertel von Magaluf an der "Punta Ballena" fünf Menschen mit einer Stichwaffe.