Der Strompreis in Spanien wird von 1. Januar an teurer werden. Das gilt als sicher. Unsicher ist indes, wie sehr sich die Endabrechnung für den Verbraucher auch auf Mallorca erhöhen wird. Während aus der Energiebranche zunächst von 11 Prozent die Rede war, will die Regierung den Anstieg nun auf maximal 5 Prozent begrenzen.
In Spanien richtet sich der Strompreis für das jeweils anstehende Quartal nach der Versteigerung des vom Wirtschaftsministerium regulierten Strom-Einheitstarifs TUR. Dieser Tarif gilt für rund 16 Millionen Verbraucherhaushalte. Das System der Versteigerungen wurde geschaffen, um die Liberalisierung des Strommarktes so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Die jüngste Versteigerung vom Donnerstag hätte rein rechnerisch einem Anstieg von 11 Prozent für den Endverbraucher bedeutet. Die "Plattform für eine alternative Stromversorgung" warnte bereits, dass bei einer solchen Verteuerung sich rund zwei Millionen Haushalte keinen Strom zum Heizen mehr leisten könnten und die Bewohner frieren müssten.
Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy nannte die Erhöhung "absolut überzogen". Jetzt soll Wirtschaftsminister Manuel Soria das Versteigerungsverfahren überprüfen lassen, um derartige Anhebungen zu verhindern. Die Regierung hält einen Anstieg bis maximal fünf Prozent für realistisch. Jetzt soll bis Jahresende eine Lösung gefunden werden.
Wie die spanische Tageszeitung "Ultima Hora" am Samstag schreibt, war der Tarif im Januar 2013 um 3 Prozent gestiegen, im April um 6,6 Prozent gesunken und im Juli um 1,2 Prozent erneut gestiegen. Seit 2003 haben sich die Strompreise in Spanien um 80 Prozent verteuert.