Wer ein Haus auf Mallorca an Touristen vermieten will, muss zunächst die Zustimmung der Nachbarn einholen. Das sieht zumindest der Entwurf eine Dekrets vor, das das balearische Tourismusministerium derzeit in Arbeit hat. Seitens der Immobilienverbände hagelt es bereits an Kritik an dem Vorhaben.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist eine seit Jahren im balearischen Tourismussektor vorherrschende Kluft: Während die Hoteliers die Zahl der Übernachtung in Privathäusern und -wohnungen stärker reglementiert wissen wollen, drängen Eigentümer von Immobilien auf eine Öffnung des Marktes für touristische Vermietungen.
Der Entwurft des Dekret, der am Wochenende in der spanischen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" publik gemacht wurde, sieht vor, dass Eigentümer von Einfamilienhäusern die Zustimmung der Nachbarn vorlegen müssen, wenn sie beim Ministerium die Genehmigung zum Vermieten beantragen. Auch müssen die Immobilien vor 1960 errichten worden sein.
Der Verband der Immobilienverwalter sieht in diesen geplanten Vorgaben neue Hindernisse, um Häuser an Touristen zu vermieten. Er hat nun eine Frist von zwei Wochen, um Einwendungen gegen das geplante Dekret vorzubringen.
Bei dem Dekret handelt es sich um konkrete Ausführungsbestimmungen, die nun erarbeitet werden, um das 2012 verabschiedete balearische Tourismus-Rahmengesetz zu ergänzen.