Die Befürworter von Ferienvermietungen in Mehrfamilienhäusern und Apartments machen weiter Druck: Erstmals kam es zu einem Treffen zwischen einer Vielzahl von Unternehmensverbänden, angeführt von der Handelskammer von Mallorca, und einem hohen Vertreter der Regierungspartei auf dem Archipel, der konservativen Partido Popular (PP). Die Aussprache am Montag sei "sehr positiv" gewesen, sagte im Anschluss der PP-Generalsekretär Miquel Vidal. Er versprach, die "Unruhe" unter den Unternehmern sowie deren Forderungen der Balearen-Regierung zuzuleiten.
Vom Hotelverband kam am Mittwoch die Retourkutsche: Die Hoteliers lehnen die Freigabe dieser Vermietungsart als "Riesenfehler" rundheraus ab.
Der Präsident der Handelskammer, Joan Gual, hatte sich vor gut einer Woche für eine Regelung stark gemacht, die den Eigentümern von Wohnungen erlaubt, diese an Touristen zu vermieten. So wie er fordern auch die Verbände der Bauunternehmer, Immobilienhändler, Handel, Gastronomie, Freizeit-Attraktionen und Golfplätze, die Vermietungen im Residenztourismus nicht zu "blockieren". Nach Angaben der Handelskammer stellen Residenztouristen - die Unterkünfte außerhalb der traditionellen Hotelbetriebe buchen - 45 Prozent der Urlauber.
Zum Hintergrund: Das balearische Tourismusgesetz von 2012 lässt das Vermieten von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern nicht zu. Dort wichen Eigentümer bislang auf das spanische Mietgesetz aus. Dieses wurde jedoch reformiert, nun haben die Regionen das Sagen. Wohnungsbesitzer auf Mallorca fürchten von daher um ihre Einnahmenpotenziale.
Das balearische Tourismusministerium stellte seinerseits klar, eine Änderung des Tourismusgesetzes werde es nicht geben.