Der Umweltausschuss der Balearen-Regierung hat sich gegen die Ausweisung von zusätzlichen Schlafplätzen für touristische Ferienvermietungen ausgesprochen. Betroffen sind vor allem gereifte touristische Zonen auf der Insel wie etwa Magaluf und Arenal. Hier soll nach Auffassung der Regierung der Inselrat als untergeordnete Behörde erst einmal einen Plan zur Sanierung der Viertel verabschieden.
In den Jahren vor der Corona-Pandemie hatte die private Ferienvermietung auf Mallorca stark zugenommen. Normalbürger fanden darum kaum noch Immobilien zur Langzeitmiete. Das hatte zu massiven politischen und sozialen Spannungen geführt.
Aus diesem Grund verabschiedete die Regierung seinerzeit den Plan für Eingriffe in touristische Bereiche (Pla d'Intervenció en Àmbits Turístics, PIAT), um dieser Tendenz Grenzen vorzugeben. Der Plan ist das rechtliche Instrument, das das städtische und touristische Modell auf Mallorca für die kommenden Jahre festlegt.
In den gereiften Zonen ist private Feinvermietung generell untersagt. Der Inselrat hatte indes eine einzige Ausnahme zugelassen: Die Vermietung der eigenen vier Wände (ohne selbst darin zu wohnen) während 60 Tage im Jahr.
Sollte der Inselrat indes Pläne zur Sanierung gereifter Tourismuszonen ausarbeiten, könnte das allgemeine Verbot für Ferienvermietung fallen. Genau diesen Punkt will die Umweltkommission jedoch unterbinden. Ihre Argumente: Zusätzliche Plätze führen zu einer höheren Verdichtung der Zonen, zu mehr Wasserverbrauch und Abwasser, mehr Abfälle und Mobilitätsprobleme.
Der Umweltausschuss hat darum den Inselrat aufgefordert, das Moratorium für zusätzliche Schlafplätze im Rahmen der Überarbeitung des balearischen Flächennutzungsplanes, die der Inselrat vor einigen Monaten eingeleitet hat, zu integrieren.