Die Meldungen über betrügerische Websites, die mit falschen Wohnungs- und Buchungsangeboten Touristen locken wollen, haben in den vergangenen Monaten stetig zugenommen. Die Opfer rufen dabei vermeintliche Websites auf, um ihren Urlaub zu buchen. Dabei werden sie auf Piraten-Websites weitergeleitet und schließen dort ihre Buchungen zu ähnlichen Preisen wie auf dem Markt ab. Im schlimmsten Fall verschwindet das Geld, und der Kunde findet sich ohne Unterkunft oder Regressansprüche auf Mallorca wieder.
Das Nationale Institut für Cybersicherheit (Incibe) hat bereits mehrfach vor der besonderen Häufigkeit von Cyberangriffen im Tourismussektor gewarnt. Die Organisation warnt insbesondere vor der Nutzung von populären Websites zur Vermietung von Ferienobjekten wie Airbnb, Booking oder HomeAway. Mietwohnungen können sich für die Nutzer schnell als Falle entlarven.
Die Kriminellen gehen dabei geschickt vor und nutzen gestohlene Bilder von legalen Immobilien als Köder und agieren vor allem in Gebieten mit hoher Nachfrage. Erst vor kurzem hat Frankreich einen Antrag auf Rechtshilfe an die Staatsanwaltschaft in Madrid aufgrund einer betrügerischen Buchung auf Mallorca gestellt. In dem Fall ist der Kunde einer kriminellen Masche zum Opfer gefallen und zahlte über 4000 Euro für neun Übernachtungen auf der Insel.
Nach der Buchung war die Website samt Telefonnummern und Links zur Kontaktaufnahme deaktiviert. Die französischen Behörden konnten die Buchung zurückverfolgen und eine GmbH mit Sitz in Granada identifizieren. Der Fall wird nun vor Gericht in Andalusien verhandelt. Ein ähnlicher Fall wird zurzeit vom Gericht in Palma aufgerollt.