Angesichts der verheerenden Waldbrände auf den griechischen Inseln Korfu und Rhodos sowie an der türkischen Riviera haben internationale Reiseveranstalter damit begonnen, Alternativen für ihre Kunden zu suchen. Sie rechneten damit, dass diese Ziele im östlichen Mittelmeer "für mindestens vierzehn Tage" nicht operativ seien, meldete am Dienstagnachmittag die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Behörden wie Touristiker bezeichneten die Lage auf den Inseln und im Süden der Türkei als "desaströs". Reiseveranstalter wie TUI, Alltours und DER Touristik begannen bereits, in Kooperation mit Fluggesellschaften gestrandete Gäste aus den Katastrophengebieten auszufliegen.
Als Alternative zu den in Flammen stehenden Urlauberzielen in Griechenland und in der Türkei steht Mallorca auf den Listen der Reiseveranstalter ganz oben. Für die größte Insel der Balearen spricht in diesem Zusammenhang die enorme Bettenzahl und gute Erreichbarkeit. "Die Hotels auf Mallorca sind glücklicherweise in der Lage, diese umgeleiteten Urlauberströme aufzunehmen", sagten verschiedene Vertreter von Reiseveranstaltern unisono gegenüber den Medien. Der Flughafen Son Sant Joan in Palma de Mallorca sei bereits darüber informiert worden, dass in den kommenden Stunden und Tagen mit zusätzlichen Flugbewegungen zu rechnen sei. Der Flughafengesellschaft AENA zufolge sei man "darauf vorbereitet, das punktuell erhöhte Flugaufkommen" in geregelte Bahnen zu leiten und entsprechend abzuwickeln.
Der Vorsitzende des balearischen Reisebüroverbands Aviba, Pedro Fiol, sagte: "Keinem Urlaubsziel gefällt es, auf diese Weise Gäste zu bekommen. Wir werden daher unser Bestes geben, damit sich diese Menschen auf Mallorca und den Nachbarinseln wohlfühlen." Die umgeleiteten Gäste hätten zudem Glück im Unglück, denn freie Bettenkapazitäten Ende Juli seien auf Mallorca ungewöhnlich. Mit offenen Armen empfängt auch Rafael Roig, der Vorsitzende des Verbands balearischer Transportunternehmen FEBT, die Griechenland- und Türkei-Bucher. "Mallorca ist auf derartige Eventualitäten vorbereitet. Wir hoffen aber, dass sich die von den Waldbränden betroffenen Gebiete schnell wieder erholen und Gäste empfangen können."