Die beliebten Chiringuitos auf Mallorca, die Strandbars, die gerade für viele deutsche Touristen zum Inbegriff des Inselurlaubs gehören, stehen vor einer ungewissen Zukunft. An der Playa de Mujro drohen den drei Strandbars Can Gavella, La Ponderosa und Olimpia Opa & Oma sogar der vollständige Abriss, nachdem sie im vergangenen Jahr bereits ihre Außenterrassen abbauen mussten.
Zuständigkeitswirrwarr und bürokratische Hürden
Grund für die Unsicherheit ist ein Kompetenzgerangel zwischen der Zentralregierung und der autonomen Regierung der Balearen. Seit 2022 ist das neue balearische Landesministerium für Meer und Wasserwirtschaft für die Vergabe von Lizenzen zuständig, aber die Zentralregierung in Madrid entscheidet weiterhin über öffentlichen Bereich, also den Strandzonen, in denen Chiringuitos stehen dürfen.Und eben diese Aufteilung beziehungsweise Definierung des öffentlichen Raums, die für die Zukunft der Chiringuitos entscheidend ist, lässt auf sich warten. Die Folge: Genehmigungen verzögern sich, und die Betreiber der Strandbars bangen um ihre Existenz.
Forderung nach mehr Autonomie
Die Balearenregierung fordert aus diesem Grund mehr Kompetenzen in der Verwaltung der Küstenabschnitte. "Wir sollten die Befugnis haben, den Umfang des öffentlichen Bereichs zu bestimmen", so ein Sprecher des Ministeriums in Palma. Der Fall der Strandbars in Muro zeige, wie existenzbedrohend die unklare Rechtslage und die bürokratischen Hürden für die Chiringuitos sein können. Der Fortbestand vieler dieser beliebten Treffpunkte ist ungewiss.
Fazit: Die Chiringuitos sind in den Augen ihrer Befürworter mehr als nur Strandbars. Sie sind Teil der mallorquinischen Identität und Lebensart. Sie bieten Einheimischen und Touristen gleichermaßen einen Ort der Begegnung, des Entspannens und des Genießens. Es liegt nun an der Politik, eine Lösung zu finden, die die Zukunft der Chiringuitos sichert. Die Zentralregierung und die Balearenregierung müssen ihre Kompetenzen klar abgrenzen und bürokratische Hürden abbauen. Die Saison 2023 steht vor der Tür. Die Betreiber der Chiringuitos brauchen Planungssicherheit. Die Politik muss handeln, bevor es zu spät ist.