Am Flughafen von Madrid haben sich am Samstag vor zwei Flügen nach Mallorca der Discount-Airline Ryanair tumultartige Szenen abgespielt. Als die Passagiere des seit dem Mittag jenes Tages mehr als fünf Stunden verspäteten Flugs FR2061 am Abend erfuhren, dass ein anderer Ryanair-Flug auf die Insel (FR2063) nur eine Stunde im Verzug war und abgefertigt werden sollte, begaben sich Dutzende Gäste der erstgenannten Verbindung in Anwesenheit eines MM-Reporters zum Gate C48 im Terminal 1 des Hauptstadt-Airports und stellten die Mitarbeiter des für Ryanair zuständigen Dienstleisters Azul zur Rede. Sie wollten erreichen, in den Jet der Verbindung FR2063 vorgelassen zu werden.
Beide Flüge sollten von der Tochterfirma Lauda über die Bühne gebracht werden. Als die Situation am Gate zu eskalieren drohte, erschienen mehrere Beamte der Guardia Civil und versuchten nach Kräften, die erhitzten Gemüter zu beruhigen.
Doch dies gelang ihnen zunächst nicht. Die Beamten wurden aber mit Applaus bedacht, als sie auf die Airline telephonisch einwirkten und dann über Lautsprecher verkündet wurde, dass sofort ein anderer Jet nach Mallorca an einem anderen Gate bereitgestellt werde. Die Situation entspannte sich und der erste verspätete Flieger konnte ohne größere Probleme abgefertigt werden.
Die Situation am Adolfo-Suárez-Flughafen von Madrid gestaltete sich am Samstag wegen des Beginns der spanischen Sommerferien besonders chaotisch. Viele Familien mit Kindern waren unterwegs, in den Restaurants und Bars fand man kaum freie Plätze. Fast sämtliche Flüge im Schengen-Terminal von Ryanair, Air Europa und Co. waren augenscheinlich ausgebucht.
Der Flughafen von Madrid ist der passagierreichste in Spanien. Auf Platz 2 folgt der Taradellas-Airport "El Prat" in Barcelona, auf Rang 3 Palma de Mallorca. Der letztgenannte Flughafen ist derzeit wegen des starken Touristenaufkommens ebenfalls überfüllt.