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Nachbarn sauer: Illegale Ferienwohnungen sind selbst in den ärmsten Vierteln Palmas zu finden

Der Verband der Anwohnervereinigungen fordert seitens der Politik neue Maßnahmen gegen den Massentourismus. Und rüstet sich zu neuen Mobilisierungen …

Das graue Gebäude im Viertel Foners ist wiederholt wegen illegaler Vermietung an Touristen ins Visier der Behörden geraten, berichtet die spanische MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". | Jaume Morey

| Palma, Mallorca |

Auf Mallorca ist das Vermieten von Ferienwohnungen in Mehrfamilienhäusern der Balearen-Hauptstadt Palma bekanntlich seit Jahren verboten. Und dennoch findet es statt. Es gibt kein Viertel in der 400.000-Einwohner-Stadt, in dem nicht irgendjemand in den Wohnblöcken widerrechtlich an Urlauber Unterkünfte für unter 30 Tage vermietet. Selbst in sozial schwachen Stadtvierteln wie etwa Son Roca oder Son Gotleu finden sich zu diesem Zweck Mietangebote auf Online-Portalen wie Airbnb, kritisiert die Präsidentin des Verbandes der Anwohnervereinigung von Palma, Maribel Alcázar.

Aus diesem Grund will die Organisation, in der rund 50 Nachbarschaftsvereinigungen zusammengeschlossen sind, noch stärker gegen illegale Ferienvermietung vorgehen. „In ganz Palma finden touristische Vermietungen in Mehrfamilienhäusern statt, obwohl dies verboten ist.“ Doch ungeachtet dessen werde das illegale Angebot nicht kontrolliert und damit auch nicht geahndet und beseitigt. „Unsere Mitglieder erzählen uns, dass sie, wenn sie eine Wohnung zur Vermietung anzubieten haben, sogar Anrufe von Unternehmen aus Alicante erhalten, die ihnen sagen, dass sie bis zu einem Jahr im Voraus bezahlen würden, um die Wohnung dann in Eigenregie als Ferienunterkünfte verwalten können“, so Alcázar.

Für die alteingesessenen Bevölkerung führe diese Entwicklung zu einer Vielzahl von Problemen. „Das Wohnungsangebot ist so knapp, dass sich viele Menschen an die Nachbarschaftsverbände wenden, um zu erfahren, ob wir eine Wohnung zu vermieten haben. Aber wir sind keine Immobilienmakler“, betont Alcázar. Der spürbare Angebotsmangel führe dazu, dass Nachbarn, die seit Jahren in ihrem Viertel wohnen, wegziehen müssen. Das stelle auch für die Nachbarschaftsvereinigungen ein Problem dar, weil es zu keinem Generationswechsel mehr in den Organisationen komme.

Der Verband der Anwohnervereinigungen plant für den 10. November ein „Gipfeltreffen“ der Nachbarschaftsorganisationen, auf dem unter anderem der Kampf gegen illegale touristische Vermietungen in Mehrfamilienhäusern zur Sprache kommen wird. Ein weiteres Problem, das dort erörtert werden soll, sind die Auswirkungen des Tourismus in den Vierteln selbst. „Wir wollen analysieren, wie sich der Massentourismus auf die Stadtviertel auswirkt. Und wir werden auf der Versammlung Stellung beziehen“, kündigte die Präsidentin an. Fest stehe aber schon jetzt, dass die Organisation eine Verschärfung der Kontrollen und Maßnahmen gegen diese Art der illegalen Unterkünfte seitens der Politik einfordern wird.

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