Wer im Sommer auf Mallorca Urlaub macht, kennt das Problem: Staus auf den Straßen, überfüllte Parkplätze und eine gefühlte Blechlawine aus Mietwagen. Jetzt könnte sich das ändern. Die Branche zeigt sich erstmals offen für eine Begrenzung der Mietwagenflotten – allerdings nur, wenn die Entscheidung auf verlässlichen Zahlen basiert.
Der größte Branchenverband Baleval hat deshalb eine externe Studie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, wie viele Mietfahrzeuge tatsächlich auf Mallorcas Straßen unterwegs sind. Bislang gab es dazu nur grobe Schätzungen, die von rund 100.000 Autos nach der Pandemie ausgingen – ob diese Zahl stimmt, wusste allerdings niemand genau. Jetzt sollen erstmals fundierte Daten vorliegen, die als Grundlage für eine mögliche Regulierung dienen könnten.
Ziel: Weniger Verkehr, weniger Chaos auf den Straßen
"Wir sind für eine Begrenzung der Flotten, aber sie muss auf realen Daten basieren", betont Julio Nieto, Präsident von Baleval. Sein Ziel: weniger Verkehr, weniger Chaos – aber mit einer Lösung, die alle Beteiligten mittragen.
Auch der zweite große Branchenverband, AEVAB, ist gesprächsbereit. "Wir sind offen für Verhandlungen mit allen Beteiligten, um tragfähige Lösungen zu finden", erklärt Präsident Ramón Reus. Er sieht Ibiza und Formentera als Vorbilder, denn dort wurde die Zahl der Mietwagen bereits reduziert. "Das Modell könnte auch auf Mallorca und Menorca funktionieren", meint er.
Wie genau die Begrenzung aussehen könnte, ist noch offen. Klar ist aber: Eine Entscheidung wird nicht ohne die Unternehmen getroffen. In der kommenden Woche beginnt die zweite Phase der Verhandlungen Pakts für Nachhaltigkeit der Balearen-Regierung, in dem über konkrete Maßnahmen beraten wird. Ob und wann sich Urlauber auf Mallorca auf weniger Mietwagen einstellen können, dürfte sich bald zeigen.