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KI-generierte Bilder: Instagram-Kampagne macht Stimmung gegen Touristen in Deutschen-Hochburg

Mit Botschaften wie "Früher konnte ich mich hinsetzen und einen Kaffee trinken", "Früher kam ich zum Einkaufen auf den Platz" oder "Früher konnten wir parken" versucht der Account, das Bewusstsein für die Auswirkungen der Massifizierung zu schärfen

Mit dieser Grafik begann der Account die bisher 7-teilige Bilder-Serie. | @welcome.to.santanyiland / Instagram

| | Santanyí, Mallorca |

Eine neue digitale Initiative ist entstanden, um die zunehmende touristische Überfüllung im bei Deutschen beliebten Dorf Santanyí auf Mallorca anzuprangern. Der anonym eingerichtete Instagram-Account @welcome.to.santanyiland zeigt in ironischem Ton auf, wie der übermäßige Tourismus die Gemeinde in einen Themenpark verwandelt und sie von ihrem ursprünglichen Wesen entfernt.

Mit Beiträgen, die überfüllte Straßen und endlose Warteschlangen zeigen und die Wohnungspreise in der Gemeinde ironisieren, versucht der Account, das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu schärfen. Botschaften wie "Früher konnte ich mich hinsetzen und einen Kaffee trinken", die überfüllte Terrassen zeigen, "Früher kam ich zum Einkaufen auf den Platz", das Bild einer älteren Frau, die von Touristen umringt ist, oder "Früher konnten wir parken", in dem zwei junge Leute ernst in einer Straße voller Autos posieren, sollen den Verlust der Identität von Santanyí zeigen.

"Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Protest ✊. Aber nein. Es ist stiller Widerstand", sagt der Begleittext zu einem der Bilder, das eine Seniorin im Jahr 2035 auf dem Marktplatz von Santanyí zeigt. Sie wird umringt von Touristen mit Sonnenbrillen und Fotokameras. In der Hand hält die Frau ein Schild mit der Aufschrift: "Früher ging ich zum Einkaufen auf den Platz." Die 80-Jährige wird weiter als "letzte lokale Heldin ⚔️" beschrieben, als "eine epische Figur zwischen 🍹 Smoothie-Ständen, 🛍️ Öko-Taschen, 🎨 Keramik mit dem Label 'authentic handmade' und 🌍 fünfsprachigen Preisetiketten für Schmuck."

Inspiriert durch vorhergegangene Aktionen

Diese Kampagne reiht sich ein in andere Bürgeraktionen, die auf Mallorca entstanden sind, um gegen die Überfüllung der Insel mit Touristen zu protestieren. Letztes Jahr zum Beispiel besetzten hundert Aktivisten die Playa de Palma, um Maßnahmen gegen den Massentourismus zu fordern, und mehr als 300 Menschen taten dasselbe in Caló des Moro, einem idyllischen Ort, der jedes Jahr mehr Besucher anzieht.

Die Initiative in Santanyí schließt sich an eine Kampagne an, die vor einigen Wochen von einem anderen Account gestartet wurde: "Willkommen in Sóllerland", eine Propaganda, die ebenfalls darauf abzielte, die touristische Überfüllung in Sóller anzuprangern, und die durch KI ironische Bilder geschaffen hat. In der enstandenen Aufregung sorgen T-Shirts auf der gut besuchten Plaza Constitució von Sóller mit einem Logo für Aufsehen, das die Folgen der Massifizierung kritisiert.

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