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LTU, Südflug, Air Commerz: Diese und andere Ferienflieger flogen früher von Deutschland aus nach Mallorca

Wer früher von Deutschland aus nach Mallorca flog, benutzte in der Regel Ferien-Airlines, denn Discount-Gesellschaften wie Ryanair oder Easyjet gab es damals noch nicht. Lesen Sie hier, was alles auf die Insel flog

Caravelle von LTU in den 1970er-Jahren | Foto: Wikimedia Commons/Udo Haafke

| Palma, Mallorca |

Wer früher von Deutschland aus nach Mallorca flog, benutzte in der Regel Ferien-Airlines, denn Discount-Gesellschaften wie Ryanair oder Easyjet gab es damals noch nicht. Flog man in die Ferien, buchte man laut einem aktuellen Bericht des Fachportals www.aerotelegraph.com fast ausschließlich Pakete mit Hotel, Essen und Luft-Transport in Reisebüros. Es ging halt voll und ganz analog zu.

Los ging es mit den ersten Ferienfliegern im Jahr 1956, wenn auch sehr zurückhaltend, denn Flüge konnten sich nur "Reiche" leisten. Zu den Pionieren gehörte die Luftreederei Karl Herfurtner Düsseldorf KHD, die 1956 mit Propellermaschinen vom Typ Vickers Viking 610 erste Urlauber nach Spanien, Italien, Jugoslawien und Griechenland flog. Neun Flugzeuge gehörten zur Flotte, später auch Maschinen des Typs Douglas DC-4. 1959 war Schluss mit dem Betrieb.

Mit der Caravelle ins Jet-Zeitalter

Doch Ersatz gab es bereits: Ebenfalls 1956 startete in Düsseldorf die vielen im Gedächtnis noch präsente Luft Transport Union, kurz LTU. Sie wuchs schnell, trat ins Jetzeitalter mit Maschinen vom Typ Caravelle und Fokker F28 ein und wurde mit der legendären Lockheed L-1011 Tristar, in der es sogar eine Bar gab, zur internationalen Marke. Am Ende ging sie in Air Berlin auf.

Auch die heute noch existierende Airline Condor war in jener Zeit entstanden. Zwischenzeitlich kamen immer wieder neue Anbieter auf: Bluewings (2002-2010) mit Jets vom Typ Airbus A320/A321 oder Azur Air Deutschland (2016-2018) mit Jets vom Typ Boeing 737-900 und 767-300. Auch SAT – später Germania – tauchte beizeiten als Ferienflieger auf. Man flog mit Jets vom Typ Airbus A319 und A321.

Auf einmal gab es den Airbus A300

In Hamburg wurden in den 1970er-Jahren auffällig viele kurzlebige Airlines gegründet: Aviaction, Atlantis, Air Commerz, Hamburg Airlines und Hamburg International. In Bremen entstand die Bremenfly, in Hannover Hapag-Lloyd Flug, geflogen wurden mit der Boeing 727 und dem damals nagelneuen Airbus A300.

In Süddeutschland machten die Gesellschaften Südflug aus Stuttgart und die Bavaria aus München auf sich aufmerksam. Sie setzten früh auf Jets wie BAC-1-11 oder Douglas DC-9, fusionierten mit Germanair und prägten einige Jahre das Ferienfluggeschäft. In Frankfurt wiederum entstanden Aero Lloyd, Aero Flight oder XL Airways.

Während Westberliner Veranstalter wegen des Alliiertenstatus auf britische und amerikanische Airlines angewiesen waren, schaffte es Air Berlin USA nach der Wiedervereinigung zur gesamtdeutschen Airline – bevor sie im August des Jahres 2017 bekanntlich in die Pleite rutschte.

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