Aktuell bin ich nach Deutschland verreist. Ich habe mich dafür entschieden, per Fähre und per Zug zu fahren. Ich bin an einem Vormittag gegen 11.30 Uhr im Hafen von Palma gestartet, gegen 19.30 Uhr abends am gleichen Tag in Barcelona angekommen und habe eine Nacht in einem Hotel der Stadt verbracht. Am nächsten Morgen habe ich gegen 9.30 Uhr einen Schnellzug genommen, der mich über Paris nach Frankfurt brachte. Ankunft war gegen 23 Uhr abends.
Auf dem Rückweg werde ich mittags über Straßburg nach Lyon gelangen, dann nach Barcelona weiterfahren, ehe ich gegen 22.45 Uhr abends erneut eine Fähre besteigen werde. Ankunftszeit in Palma soll gegen 6 Uhr morgens am darauffolgenden Tag sein. Alles in allem betrug die Reisedauer der Hinfahrt rund 30 Stunden und wird die der Rückfahrt rund 23 Stunden betragen. Für beide Wege habe ich insgesamt ungefähr 550 Euro bezahlt.
Bei einer Fährreise entstehen im Durchschnitt rund 19 Gramm Treibhausgas-Emissionen pro Kilometer, der von einem einzelnen Passagier zurückgelegt wird. Das geht aus dem Papier „Berichterstattung über Treibhausgas-Emissionen: Umwandlungsfaktoren” des britischen Ministeriums für Energie, Nahrung und ländliche Angelegenheiten hervor. Damit ist der Ausstoß von Fährpassagieren fast zehn Mal kleiner als jener von Reisenden auf einem Kurzstreckenflug innerhalb Europas (rund 186 Gramm). Der Wert für Zugreisende liegt noch einmal drei Viertel niedriger.
Am Ende des Tages bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung. Ich bin in dem Bewusstsein gereist, dass diese Art und Weise die schonendste ist, um nach Deutschland zu gelangen. Die Reise war kurzweilig, auf der Fähre hatte ich reichlich Zeit, um mich Dingen zu widmen, für die ich gewöhnlicherweise keine Muße habe. Ich habe einen Teil von Barcelona kennengelernt. Auch die Zugfahrten konnte ich mit Aktivitäten verbringen, die ich mir schon länger vorgenommen hatte. Außerdem war es schön, zu beobachten, wie die Landschaft vor dem Zugfenster sich langsam veränderte.
Ich wünsche mir, dass mehr Menschen erkennen, dass wir unsere Bedürfnisse mit Wegen vereinbaren können, die rücksichtsvoller mit unserem Planeten umgehen. Die Erde ist unsere Heimat, deren Schönheit uns dazu verleitet, sie zu erkunden. Gleichzeitig sollten wir uns unserer Auswirkungen als Reisende bewusst sein. Denken Sie darüber nach!
Der Autor ist MM-Redakteur und freier Umweltaktivist