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Urlauber sparen: Mallorca-Gastronomie meldet Flaute

Restaurants und Clubs auf Mallorca spüren die Zurückhaltung der Touristen. Sparsame Gäste und steigende Kosten belasten die Branche

Selbst Lokale in erster Meereslinie spüren die Zurückhaltung vieler Touristen | Foto: Lozano

| | Palma, Mallorca |

Mallorca hat in dieser Saison eine schwächere Nachfrage erlebt. Vertreter der Gastronomie und des Nachtlebens sehen das Hauptproblem darin, dass Touristen weniger Geld ausgeben. Viele Betriebe hätten zwar investiert, doch die Besucher halten sich beim Konsum stärker zurück.

Miguel Pérez-Marsá Roca, Präsident des Verbandes ABONE, erklärte: "Die Frage ist nicht, ob du für Umbau und andere Modernisierungen investierst oder nicht, sondern dass die Leute kein Geld haben. Und das siehst du an der Tür der Diskothek: Sie gehen, sobald du ihnen den Eintrittspreis nennst." Nach seinen Worten haben Clubs und Restaurants in den vergangenen Jahren teils größere Investitionen getätigt als Hotels. Allerdings würden steigende Kosten für Transport und Unterkunft den Spielraum der Gäste immer weiter verringern.

Steigende Kosten und leere Clubs

Besonders im September mussten viele Diskotheken unter der Woche schließen und ihre Öffnungszeiten auf das Wochenende beschränken. Pérez-Marsá sprach von einer insgesamt schwachen Saison, die schlechter als 2024 und deutlich unter dem Niveau von 2023 lag. Gleichzeitig stiegen die Betriebskosten, unter anderem durch die im Sommer vereinbarte Tariferhöhung im Gastgewerbe. Diese sieht über drei Jahre ein Lohnplus von insgesamt 13,5 Prozent vor, allein sechs Prozent davon bereits im laufenden Jahr.

Low-Cost-Konkurrenz belastet zusätzlich

Auch Juanmi Ferrer, Präsident des Gastronomieverbandes in der Arbeitgebervereinigung CAEB, sieht die Entwicklung kritisch. Neben steigenden Kosten verweist er auf die wachsende Konkurrenz durch Billig-Supermärkte, die in Touristenorten verstärkt vertreten sind. Diese drückten nicht nur die Umsätze, sondern würden auch das Stadtbild an den Küstenorten beeinträchtigen. Zudem gebe es für Restaurants immer wieder zusätzliche Hürden durch Vorschriften für Terrassen, Anwohnerbeschwerden und weitere Auflagen.

Das Mallorca Magazin hatte bereits über das Phänomen der sogenannten "Brötchen-Urlauber" berichtet. Gemeint sind Gäste, die sich lieber mit günstigen Einkäufen aus Supermärkten versorgen, anstatt Restaurants zu besuchen. Für viele Gastronomen wird dieses veränderte Verhalten zunehmend zum Problem, da es die Umsätze weiter schmälert.

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