Mallorcas Ferienvermieter blicken auf eine Saison mit Licht und Schatten zurück. Zwar gingen die Buchungszahlen um rund fünf Prozent zurück, doch dank gestiegener Preise konnten die Einnahmen nicht nur gehalten, sondern leicht gesteigert werden. Laut der Vereinigung HABTUR legten die Durchschnittspreise pro Saison erneut um etwa zehn Prozent zu. Geschäftsführerin Maria Gibert spricht daher von einer "insgesamt positiven Bilanz", auch wenn 2023 weiterhin als das wirtschaftlich beste Jahr seit der Pandemie gilt.
Kurzfristige Buchungen und Stornierungen
Gibert bezeichnet die Saison als „etwas seltsam“. Viele Buchungen seien kurzfristig erfolgt oder storniert worden – vor allem im Juli. „Früher war die Saison stabil, weil fast alle Reservierungen schon im Frühjahr abgeschlossen waren. Seit der Pandemie sind Gäste spontaner geworden“, so Gibert. Im August habe sich die Lage wieder normalisiert. Für die Preissprünge sieht HABTUR zwar nachvollziehbare Gründe, doch auch Grenzen: „Irgendwann muss diese Dynamik gestoppt werden.“ Der Rückgang der Auslastung sei auch auf die Tourismusproteste im Sommer und die Konkurrenz durch illegale Ferienangebote zurückzuführen.
Deutliche Preisunterschiede im Herbst
Nach dem Hochsommer sinken die Preise deutlich. Laut einer Analyse des Portals Holidu kostet eine Unterkunft im Oktober im Schnitt 192 Euro pro Nacht – 34 Prozent weniger als im August (293 Euro). Auf Ibiza beträgt der Rückgang 41 Prozent (404 auf 237 Euro), auf Menorca 55 Prozent (311 auf 140 Euro). Am günstigsten ist der Osten Mallorcas mit 167 Euro, die größten Ersparnisse gibt es im Norden mit minus 43 Prozent. Palma bleibt mit 250 Euro pro Nacht Spitzenreiter, liegt aber 22 Prozent unter dem Sommerwert.
Gastgeber setzen auf Flexibilität
Viele Vermieter reagieren auf die Nebensaison mit flexibleren Konditionen. Laut Holidu senken 71 Prozent ihre Tarife oder gewähren Rabatte für längere Aufenthalte, 43 Prozent vermieten ganzjährig. Holidu-Managerin Elena Short erklärt: „Fast 40 Prozent erwarten im Herbst und Winter mehr Buchungen als im Vorjahr.“