Seit kurzem ist der Winterflugplan am Flughafen Son Sant Joan auf Mallorca aktiv. Passagiere erwartet eine abgespeckte Wintersaison bis April. Flughafenbetreiber Aena plant, auf Mallorca rund 6,4 Millionen Plätze anzubieten.
Das sind alleine auf Mallorca sechs Prozent weniger Sitzplätze als noch im Vorjahreszeitraum, wo es einen deutlichen Zuwachs von 15 Prozent mehr Flügen als im Winter 2017/2018 gab. Darin sind die Auswirkungen der Thomas-Cook-Pleite noch nicht berücksichtigt.
Insgesamt rechnet Aena mit einer Wintersaison bis zum 28. März, die weniger Passagier- und Flugverkehr als in den vergangenen vier Jahren haben wird. Das liege unter anderem am zunehmenden Wettbewerb und sich ändernden Urlaubsgewohnheiten.
Unter den 150 Routen auf den Flughäfen der Balearen nehmen hingegen die spanischen Inlandsverbindungen zu. Alleine für 3,6 Millionen von 6,4 Millionen Passagieren ist hier in den kommenden Monaten Platz, um Ziele wie Madrid, Barcelona, Sevilla oder Malaga von Mallorca aus anzusteuern.
Die anderen 2,8 Millionen Plätze entfallen auf internationale Ziele, darunter auch aus dem Sommerflugplan bewährte Deutschlandverbindungen. Platzhirsche für Flüge von und nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz bleiben die Low-Cost-Anbieter Eurowings und Ryanair.
Eurowings bietet beispielsweise 102 Verbindungen von 17 Destinationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Ryanair bietet zwischen Deutschland und Palma Direktverbindungen von zehn Städten aus. Auch die zu Ryanair gehörende österreichische Airline Laudamotion hat im Winter die erst 2019 hinzugenommenen Routen weiterhin im Programm. Neu waren ab dem Sommer 2019 Dresden, Rostock, Erfurt, Friedrichshafen und Nürnberg.
Bewährt sind auch weiterhin die Verbindungen des britischen Billigfliegers easyjet, etwa zwischen Berlin-Tegel oder -Schönefeld und Palma. Aus Expertenkreisen der Insel heißt es, dass man auf Condor weiterhin als starken Pfeiler für den Flughafen Son Sant Joan setze – immerhin wurden rund 25 Prozent der deutschen Fluggäste mit Thomas Cook und dessen Airlines befördert. Ferienflieger und Tui-Tochter Tuifly verbindet ebenfalls etliche deutsche Flughäfen mit der Balearen-Hauptstadt.
Der balearische Verkehrsminister Marc Pons gab im Interview mit der spanischen MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora” an, die Luftverbindung auf Mittel- und Langstreckenflügen künftig verbessern zu wollen. Vorschläge gibt es bereits für Verbindungen nach Tel Aviv, Marrakesch, New York, Istanbul und Doha.
Da aufgrund der Thomas-Cook-Pleite rund 35.000 Passagiere alleine im Oktober weggeblieben sind, kann es passieren, dass die frei gewordenen Slots in den kommenden Wochen oder Monaten neu vergeben werden und neue internationale Routen hinzukommen.
Dazu konnten sich die Aena-Verantwortlichen zum Start des Winterflugplans 2019/2020 noch nicht äußern.
(aus MM 44/2019)