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Experten sehen Immobilien auf Mallorca als krisensicher

Mallorcas führende Immobilienexperten haben sich bei einem von European Accounting organisierten Webinar ausgetauscht. Journalistin Sabine Christiansen moderierte. | Screenshot

| Mallorca |

Erstmalig haben sich Immobilienexperten der Insel auf Einladung des deutschen Steuerbüros European Accounting auf Mallorca zu einem Webinar zusammengefunden und online diskutiert, wie sich die Corona-Krise auf den Immobilienmarkt der Insel auswirkt.

Moderiert von Journalistin Sabine Christiansen unter dem Titel „Mallorcas Immobilienmarkt – Startbahn oder Sackgasse?″ brachten am vergangenen Mittwoch die Teilnehmer ihre Meinungen zum Thema aus dem Büro oder heimischen Arbeitszimmer ein. Am PC oder Telefon verfolgten rund 490 Interessierte das Geschehen.

Zum „Brandbrief” deutscher Zweithausbesitzer an die balearische Regierung äußerte sich Sabine Christiansen: „Solche Maßnahmen werden wenig helfen, außerdem gibt es genug Menschen wie Tausende Arbeitnehmer, die momentan ganz andere Sorgen auf der Insel haben.”

Die Moderatorin genau wie die anderen Teilnehmer begrüßte die schnelle Abriegelung Mallorcas aus gesundheitlicher Sicht: „Man stelle sich vor, Corona wäre ausgebrochen inmitten der Ballermann-Hochphase, dann würde die Situation in Europa nun ganz anders aussehen.”

Hans Lenz, Vorsitzender der balearischen Maklervereinigung Abini und bei Engel & Völkers für den Südwesten der Insel zuständig, wies daraufhin, dass man mit bilateralen Lösungen rechnen kann, wie ein Gespräch zwischen dem deutschen Reiseveranstalter Tui und der balearischen Regierung erkennbar macht. Der Ferienmarkt soll ersten Ergebnissen zufolge spätestens im August wieder für Ausländer zugänglich gemacht werden.

Lutz Minkner, Geschäftsführer von Minkner & Partner, bezeichnet die Regularien derzeit als sehr undurchschaubar. „Viele Sachen sind nicht geklärt, das meiste läuft unter dem Thema höhere Gewalt”, sagt Minkner, der bereits eine Menge an Gerichtsverfahren voraussieht. Die Details ergänzt Timo Weibel, Managing Director bei Porta Mallorquina: „Fristen und Notartermine können bei anstehenden Verträgen verschoben werden oder wegen des Ausnahmezustands auch Klauseln in Verträge aufgenommen werden, wenn es um Kündigungen geht.”

Zur Frage, wie stabil die Mallorca-Immobilie als Wertanlage derzeit ist, hat Willi Plattes, Geschäftsführer von European Accounting, anhand der vorliegenden Zahlen eine ganz klare Meinung: „Immobilien sind auf den Balearen krisensicher.” Der durchschnittliche Gutachterwert der hiesigen Immobilien auf dem freien Markt zeige, dass sich die Attraktivität des Standortes sogar erhöht habe und etwa im Vergleich zu Objekten in Madrid nicht an Wert verliere.

„Das Interesse an Mallorca-Immobilien ist ungebrochen”, bestätigt Andreas Dinges, Geschäftsführer von Private Property Mallorca. Der Prozentsatz an Schnäppchenjägern sei verschwindend gering und betreffe in erster Linie Gewerbe-Immobilien oder schlechtere Lagen. Im oberen Preissegment könne es laut Dinges sogar eine Preiserhöhung geben.

Die Gewinner unter den Objekten des Unternehmens seien Fincas im Bereich zwischen zwei und fünf Millionen Euro. Kunden schätzten aufgrund der aktuellen Lage ein schönes Zuhause und suchten wieder mehr Freiheit.

Timo Weibel meint, die Nachfrage sei minimal geringer als im Vorjahreszeitraum, dafür sei die Qualität der Anfragen höher, auch, weil mehr Zeit da ist, Gespräche mit Maklern zu führen. Weil der Wert der Immobilie steigen könnte, gäbe es derzeit sogar weniger Verkaufswillige. Für Hotels sehe Weibel Umnutzungsmöglichkeiten, vor allem, weil deren Zukunft ungewiss ist.

„Das Bild von Promenaden und Städten wird sich verändern”, weiß der Experte zudem. Die neu entdeckten technischen Möglichkeiten würden dazu führen, dass es auf der Insel weniger Bedarf für Büroflächen gebe.

Gemeinsam sehe man einer Zukunft auf Mallorca positiv entgegen, habe aber keine finalen Antworten und müsse je nach weiterer Entwicklung der Lage hinnehmen, dass die „neue Normalität” nur langsam eintreten kann, so der Tenor.

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der aktuellen MM-Ausgabe 18/2020, erhältlich am Kiosk, oder per E-Paper.

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