In der Frage, ob deutsche Immobilienbesitzer mit Zweitwohnsitz auf Mallorca bald wieder auf die Insel einreisen dürfen, setzt der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez seine Hoffnungen auf eine einheitliche europäische Regelung. "Wir werden sehen müssen, ob es gemeinsame Lösungen gibt, um dem Tourismus innerhalb des Kontinents ein Stück weit fördern zu können. Dies aber nur mit Vorsicht und Umsicht", erklärte Sánchez am Samstagabend in Madrid.
Sánchez fügte hinzu, es habe derzeit eine Debatte über Grenzkontrollen in Europa begonnen. Er sei zuversichtlich, dass in den kommenden Wochen eine Art Einvernehmen erreicht werden könnte, wenn auch immer mit äußerster Vorsicht.
Der Regierungschef verwies darauf, dass die Freizügigkeit von Personen ein Grundrecht ist, das derzeit jedoch eingeschränkt sei, "um Leben zu retten". Zugleich betonte Sánchez, seine Regierung arbeite daran, den Tourismus mit Maßnahmen zu unterstützen, die die schwerwiegenden Auswirkungen der Coronakrise auf diese Branche abmildern sollen.
Zu Wochenbeginn hatte eine umstrittene Kettenbriefaktion in einem teilweise forsch formulierten Ton zahlreiche Reaktionen von Verständnis bis Empörung ausgelöst. Deutschsprachige Makler distanzierten sich ihrerseits von dem Schreiben.
In dem identischen Brandbrief hatten mehr als 200 deutschsprachige Immobilienbesitzer baldige Einreisegenehmigungen gefordert, um ihre Ferienimmobilien auf Mallorca aufsuchen zu können. Die Balearen-Regierung erklärte dazu, "gleiches Recht müsse für alle gelten": Aufgrund der Ausgangssperre sei es – unabhänging von der Nationalität – auch einheimischen Bürgern nicht gestattet, ihren Zweitwohnsitz auf der Insel aufzusuchen.