Während die Inflation im November in Deutschland örtlich oberhalb von zehn Prozent angesiedelt war, befindet sie sich in Spanien auf dem Rückzug. Wie das nationale Statistikamt in Madrid mitteilte, lag die Jahres-Geldentwertung bei 6,8 Prozent. Kurz vor dem Beginn des russischen Feldzugs gegen die Ukraine hatte sie 6,1 Prozent betragen. Am höchsten war die Inflation in Spanien im Juli. Damals wurden 10,8 Prozent erreicht.
Der Rückgang der Geldentwertung liegt an der nicht mehr so starken Preissteigerungsrate bei Elektrizität und Treibstoffen. Auch die Teuerungsrate bei Bekleidung und Schuhen verlangsamte sich. In den vergangenen Monaten hatten vor allem immer kostspieliger werdende Lebensmittel die Inflation angeheizt.
In Deutschland sieht die Lage dagegen unangenehmer aus: Bereits im Oktober war die Preissteigerungsrate zweistellig, im November wurden in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, 10,4 Prozent registriert. Die Preissteigerung bei Haushaltsenergien betrug dort laut dem Statistischen Bundesamt 62,9 Prozent. Billiger wurden dort nur einige Elektrogeräte wie Fernseher.
Zweistellige Inflationsraten sind in der Euro-Zone selten. Die aktuellen wurden durch Energieknappheit ausgelöst, die vom Krieg Russlands gegen die Ukraine herrühren. Die Preissteigerungsraten in Europa können allerdings nicht mit den hochproblematischen Entwicklungen in Drittweltländern wie etwa Venezuela oder Argentinien verglichen werden.