Es ist für viele Mallorca-Fans ein Paukenschlag gewesen: Die Billigfluglinie Ryanair wird sich ab dem Sommerflugplan des kommenden Jahres von drei deutschen Flughäfen komplett zurückziehen. Das war Anfang Oktober bekanntgeworden – jetzt feuern der Konzern-Chef Michael O’Leary und CEO Eddie Wilson gegen die deutsche Regierung.
In einem Interview mit dem Branchenportal airliners.de fanden die beiden Verantwortlichen jetzt deutliche Worte, die sich gegen die Politik in der Bundesrepublik richten: "Momentan ist der Markt komplett kaputt und die Regierung besteht aus Idioten", so der Airline-Boss Michael O’Leary.
Der größte europäische Billigflieger begründete seine teilweisen Rückzüge von deutschen Flughäfen mit den hohen Standortkosten für die Luftfahrt in Deutschland. "Wir lieben Deutschland, aber das Problem ist, dass Deutschland die mit Abstand kränksten Rahmenbedingungen hat", sagte Michael O’Leary gegenüber airliners.de. Auch erwarte er, dass deutsche Fluggäste es sich künftig nicht bieten lassen werden, die "höchsten Preise in ganz Europa" zu zahlen. "Da kommt eine Revolution. Da bin ich mir ganz sicher", sagte der Konzern-Chef.
Mit Beginn des Sommerflugplans 2025 streicht Ryanair sein Angebot in Deutschland drastisch zusammen: Die Flughäfen Dortmund, Dresden und Leipzig werden ganz aus dem Programm genommen, in Berlin, Hamburg und Nürnberg kürzt die Airline Strecken und Frequenzen. Insgesamt werden 1,8 Millionen Sitze zusammengestrichen. Hinzu kommt, dass das Flugangebot in Hamburg um 60 Prozent reduziert wird. Kurz danach hatte auch Eurowings angekündigt, sein Flugangebot zusammenzustreichen.