Mit Spannung wird in Palmas Gastronomie- und Tourismuskreisen der jüngste Beschluss der Hafenbehörde der Balearen (APB) auf Mallorca erwartet: In ihrer Sitzung am Donnerstag (25.9.) hat der Verwaltungsrat die Bedingungen für eine neue Konzessionsvergabe für das Anima Beach am Punta del Gas im Hafen von Palma verabschiedet. Damit beginnt eine Wettstreitphase, die über das Schicksal einer der markantesten Beachclubs der Insel entscheiden könnte.
Die Eckdaten der Ausschreibung
Die auszuschreibende Fläche umfasst insgesamt etwa 1260 Quadratmeter, darunter 220 Quadratmeter Gebäude und 1040 Quadratmeter Außenbereich — letztere teils überdacht. Die Fläche liegt komplett im öffentlichen Hafenbereich, was besonderen regulatorischen Schutz und Kontrolle mit sich bringt.
Der zukünftige Betreiber muss nicht nur klassische Bar-, Café- und Restaurantdienste anbieten, sondern kann zusätzliche ergänzende Leistungen integrieren. Zugleich wird verlangt, dass das Geschäftskonzept nach außen hin eine kohärente Integration in die Umgebung gewährleistet — also ein architektonisch und gestalterisch anspruchsvolles Konzept.
Die Konzession soll maximal 18 Jahre laufen. Als Gegenleistung ist eine jährliche Nutzungsgebühr von 80.000 Euro zu entrichten, zusätzlich eine Aktivitätsgebühr von vier Prozent des Umsatzes. Der Zuschlag geht an das „wirtschaftlich günstigste Angebot“, also nicht automatisch an den Höchstbietenden, sondern an den Betreiber, der mit seinem Konzept das beste Verhältnis von Kosten zu Nutzen liefert.
Zwischen Tradition und Trend: Geschichte des Anima Beach
Das heute als Anima Beach bekannte Lokal gilt als einer der „City Beach Clubs“ in Palma de Mallorca. Offizielle historische Quellen bestätigen nicht eindeutig, dass an dieser Stelle früher eine einfache Strandbar namens „Gaby’s“ stand — doch solche Transformationsgeschichten sind im Umfeld von Palmas Küstenlokalen nicht ungewöhnlich. Viele heute luxuriös aufgemachte Strandclubs haben ihre Wurzeln in einfachen Chiringuitos, die über die Jahrzehnte modernisiert und ausgebaut wurden.
Anima Beach präsentiert sich heute als Lifestyle-Location: mit hoher Designqualität, musikalischem Angebot, Restaurantbetrieb und Eventausrichtung. Die Kapazität wird mit bis zu 500 Gästen angegeben. Der Fokus liegt auf mediterraner Küche, gehobenen Cocktails sowie einem Ambiente, das tagsüber entspannte Eleganz und abends gehobene Partystimmung verbindet.
Konkurrenz im Umkreis: Viele Beach Clubs – hoher Druck
Palma ist kein einsames Pflänzchen für Beach Clubs — die Konkurrenz ist groß und differenziert. In der Stadt und entlang der Playa de Palma existieren mehrere etablierte Beach-Gastronomien. Dazu zählen zum Beispiel der Purobeach Palma, ein Lifestyle-Konzept mit Pool, Wellnessangeboten und gehobener Gastronomie in mediterranem Ambiente. Oder auch das Ansaona Gastrobeach, ein kulinarisch orientierter Beach Club direkt neben dem Anima Beach gelegen.
Bedeutung und Herausforderungen der Neuausschreibung
Dass die Hafenbehörde die Neuausschreibung nicht einfach verlängert, sondern öffentlich neu vergibt, spricht für ein Bewusstsein gegenüber Transparenz, Markt- und Innovationsdruck. Der Hafenbereich von Palma ist strategisch wichtig — als Schnittstelle zwischen Stadtleben, Tourismus und öffentlichem Raum.
Für Bieter bedeutet das: ein sorgfältig durchdachtes Konzept ist nahezu bedingend. Wer sich bewirbt, muss sowohl gestalterisch als auch betriebswirtschaftlich überzeugen. Zudem stellt der öffentliche Charakter der Fläche strengere Auflagen, etwa in Bezug auf Zugänglichkeit, Denkmalschutz, Lärmregulierung und Umweltaspekte. Für die Stadtpolitik und Anwohner ist die Sache heikel. Strandgastronomie zieht Gäste, Einnahmen und Image; zugleich erzeugt sie Konfliktpotenzial durch Lärm, Verkehr und Kommerzialisierung. In diesem Spannungsfeld wird die Entscheidung für einen neuen Betreiber von hoher Relevanz sein.